
Unsere Spezifischen Diagnosen
Was sind unsere Diagnosen und der Umgang mit diesen?
Blog 1. Sozialphobie “Angst, vor wen?”
In diesem Blog möchte ich dir einen Einblick in mein Leben mit sozialer Phobie geben – einer Angst, die so subtil und doch so präsent ist, dass sie oft nicht einmal sichtbar für andere ist…
In diesem Blog möchte ich dir einen Einblick in mein Leben mit sozialer Phobie geben – einer Angst, die so subtil und doch so präsent ist, dass sie oft nicht einmal sichtbar für andere ist. Vielleicht kennst du diese unsichtbare Last aus eigener Erfahrung, oder du bist einfach neugierig, wie es sich anfühlt, ständig von der Angst begleitet zu werden, in der Öffentlichkeit zu versagen oder von anderen beurteilt zu werden.
Du wirst hier von den Herausforderungen erfahren, die diese Erkrankung im Alltag mit sich bringt – von den schleichenden Momenten, in denen die Worte im Hals stecken bleiben, über die ständigen, selbstkritischen Gedanken bis hin zu den tiefen Unsicherheiten, die einem das Leben in der Gesellschaft erschweren. Aber keine Sorge – dieser Blog geht nicht nur auf die negativen Seiten ein. Du wirst auch von den versteckten Stärken erfahren, die soziale Phobie mit sich bringen kann, und wie man es schaffen kann, trotz dieser Ängste zu wachsen.
Ich lade dich ein, mich auf meiner Reise zu begleiten – eine Reise, die von Rückschlägen, aber auch von kleinen Siegen geprägt ist. Vielleicht erkennst du dich in meinen Erfahrungen wieder, oder du bekommst einfach einen besseren Einblick in die Welt der sozialen Phobie.
Leben mit der sozial Phobie - Beispiel aus dem Alltag
Du sitzt in der Schule, und obwohl du weißt, dass du eine gute Idee hast, trägst du sie nicht vor. Der Gedanke, dass alle Augen auf dich gerichtet sind, lässt dich stocken. Was, wenn du dich versprichst? Was, wenn du nervös wirkst und alle dich belächeln?
Oder
Du bekommst eine Einladung zu einem Freundeskreis-Treffen. Normalerweise würdest du dich freuen – aber nicht jetzt. Der Gedanke, in einer Gruppe von Menschen zu sein, dich selbst darzustellen, Gespräche zu führen und nicht zu wissen, ob du in den Augen der anderen „gut genug“ bist, versetzt dich in Panik. Du stellst dir vor, dass du dich blamieren könntest, dass du den „falschen“ Eindruck hinterlässt. Vielleicht sagst du die Einladung ab, weil die Vorstellung, in diesem Moment zu sein, einfach zu viel wird.
Definition
Soziale Phobie ist wie ein unsichtbares Labyrinth, das sich immer dann zeigt, wenn man aus seiner Komfortzone heraustreten muss – und leider sind diese „Komfortzonen“ viel enger, als man es sich wünschen würde.
Ursache
Stell dir vor, dein Gehirn ist wie ein Haus, in dem du wohnst. Normalerweise läuft alles gut: Die Türen sind offen, das Licht ist an, und die Dinge laufen im Alltag ihren Gang. Doch dann gibt es einen Raum in diesem Haus – der „Angstraum“ –, der besonders empfindlich ist.
Die Ursache der sozialen Phobie ist, als würde dieser Angstraum bei bestimmten sozialen Situationen plötzlich überempfindlich reagieren. Es könnte sein, dass die Tür immer weiter ins Schloss fällt, sobald du in eine neue, unbekannte Situation gehst – etwa zu einem Treffen oder einer Präsentation. Dein Gehirn registriert das Gefühl, dass die Tür schließt, und sofort fängt der Raum an zu „blinken“: Dein Herz rast, du bekommst einen trockenen Mund, und du fühlst dich wie in einem „Gefängnis“, das du nicht verlassen kannst.
Stell dir vor, du hast in der Vergangenheit eine schmerzhafte Erinnerung im Angstraum hinterlassen, wie eine peinliche Situation oder ein Mobbing. Dein Gehirn erinnert sich immer wieder daran, wenn du in ähnliche soziale Situationen kommst. Die Erinnerung an den Schmerz löst die übermäßige Reaktion aus.
Manche Menschen sind sozusagen mit einem „empfindlicheren“ Angstraum geboren, fast wie ein altes, instabiles Gebäude, das schneller in sich zusammenfällt, wenn ein Erdbeben kommt.
Wenn du zu oft im Angstraum „verweilst“, beginnst du, dich ständig selbst zu beobachten. Du glaubst, dass jeder Schritt, jedes Wort von anderen bewertet wird. So schließt sich die Tür noch fester, und du kannst dich nicht mehr frei bewegen.
Das Ergebnis? Du beginnst, immer öfter zu vermeiden, in den „Angstraum“ zu gehen – also in soziale Situationen. Doch je mehr du vermeidest, desto mehr wird der Raum sich schließen und noch dunkler und furchteinflößender wirken. Es wird zu einem Teufelskreis.
Die gute Nachricht: Du kannst lernen, den Raum anders zu gestalten, ihn wieder zu lüften und das „Licht“ der positiven Erfahrungen wieder einzuschalten, sodass er nicht mehr nur als Bedrohung erscheint.
Das waren zuerst Grundlegende Informationen zu der Krankheit „ADS“. Weiteres, sowie persönlichere Erfahrungen erwarten euch im nächsten Blog zu ADS. Ich danke euch fürs Lesen und wünsche euch einen schönen Tag.
Blog 2. Sozialphobie “Der erste Blick in den Spiegel”
Liebe Leser,
Nachdem ich das Thema eingeleitet habe und die wichtigsten Informationen zu ADS mitgeteilt habe, kommen jetzt persönliche Erfahrungen. Ich hoffe ihr könnt euch in mein Erleben und meinen Gedanken etwas hineinversetzen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Liebe Leser,
Nachdem ich das Thema eingeleitet habe und die wichtigsten Informationen zu ADS mitgeteilt habe, kommen jetzt persönliche Erfahrungen. Ich hoffe ihr könnt euch in mein Erleben und meinen Gedanken etwas hineinversetzen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Wie alles begann: Die ersten Zeichen der sozialen Phobie
Ich erinnere mich noch gut an die ersten Anzeichen. Es war während meiner Schulzeit, als ich zum ersten Mal merkte, wie schwer es mir fiel, mit anderen zu sprechen. Bei Präsentationen war ich innerlich wie erstarrt, mein Herz raste, und meine Hände begannen zu zittern. Auch bei Gruppengesprächen in der Schule war ich oft die stille Person am Rand. Die Gedanken in meinem Kopf waren immer die gleichen: „Was denken sie über mich?“, „Wie sehen mich die anderen?“
Eigentlich war ich schon als Kind sehr geprägt von Ängsten.
Mit der Zeit merkte ich, dass diese Ängste nicht nur in der Schule, sondern auch im Alltag präsenter wurden.
Der tägliche Kampf und die Auswirkungen auf mein Leben
Und auch in meiner Beziehung gab es Phasen, in denen ich mich zurückzog. Ich wollte niemanden enttäuschen, wollte nichts falsch machen – und doch war es genau das, was ich tat, indem ich mich immer mehr von den Menschen entfernte, die mir wichtig waren. Es ist schwer zu erklären, wie es sich anfühlt, in einer Beziehung zu sein, in der die Ängste ständig da sind. Man möchte Nähe und Intimität, doch gleichzeitig ist die Angst, beurteilt zu werden, immer präsent.
Der Blick in den Spiegel:
Es ist schon morgens, aber der erste Blick in den Spiegel kann mich völlig in den Bann ziehen. Ich frage mich: „Sehe ich in Ordnung aus?“ Die Unsicherheit schleicht sich ein. Was, wenn ich nicht den richtigen Eindruck mache? Die Angst, nicht den Normen zu entsprechen, ist wie ein Schatten, der mich begleitet. Ich kann mich kaum auf das Wesentliche konzentrieren – all meine Gedanken kreisen darum, wie ich in den Augen anderer erscheine. Jedes Detail wird kritisch hinterfragt: Ist mein Gesichtsausdruck zu steif? Liegt mein Haar richtig? Wird jemand über meine Kleidung urteilen?
Die unausgesprochenen Ängste – Was passiert, wenn wir nicht reden?
Es ist wie ein unsichtbarer Druck, der sich langsam in deinem Hals aufbaut, wie eine Wand, die sich hinter deinen Stimmbändern errichtet. Du siehst die Menschen vor dir, ihre Gesichter, die Erwartungen in ihren Augen, doch der Raum, der zwischen dir und den anderen ist, wird immer größer, immer weiter.
Dein Mund öffnet sich, aber es kommt nichts. Es ist, als ob dein Körper nicht mit deinem Geist zusammenarbeiten will. Die Angst, sich zu blamieren, die Angst vor der Beurteilung, vor dem Missverständnis – all das baut sich wie ein unsichtbares Netz um deinen Hals.
Ein etwas kürzerer Blog zur Abwechslung. Ich habe von meinen ersten Anzeichen berichtet, bis hin zu meinem Alltag mit der Erkrankung. Ich freue mich, euch noch mehr zu berichten, aber erstmal noch einen schönen Tag!
Blog 3. Sozialphobie “Selbstkritik, ich?”
Liebe Leser,
Kennt ihr auch den inneren Kritiker, dem kein eurer Verhaltensweisen recht ist? Der alles verurteilt, was du sagst, denkst, tust..
Mit eurer Hilfe analysiere ich den inneren Kritiker und gehe seiner Mission auf den Grund. Folgen wie Vermeidung und dessen Kreislauf helfen zu verstehen, was wir dem inneren Kritiker für eine Macht geben.
Aber erstmal viel Spaß beim lesen!
Liebe Leser,
Kennt ihr auch den inneren Kritiker, dem kein eurer Verhaltensweisen recht ist? Der alles verurteilt, was du sagst, denkst, tust..
Mit eurer Hilfe analysiere ich den inneren Kritiker und gehe seiner Mission auf den Grund. Folgen wie Vermeidung und dessen Kreislauf helfen zu verstehen, was wir dem inneren Kritiker für eine Macht geben.
Aber erstmal viel Spaß beim lesen!
Die inneren Dialoge – Der ständige Richter
„Du bist nicht gut genug.“
„Warum hast du das gesagt? Das war doch peinlich.“
„Schau dir deinen Fehler an. Sie haben bestimmt bemerkt, wie unsicher du bist.“
„Du bist nicht fähig, das richtig zu machen.“
Diese Stimmen hallen immer wieder durch meinen Kopf, oft bevor ich überhaupt den Raum betrete oder ein Gespräch beginne.
Es beginnt schon bei den kleinsten Dingen, wie einer Nachricht, die ich an einen Freund sende. Bevor ich auf „Senden“ klicke, höre ich schon seine Stimme: „Hast du das richtig formuliert? Was, wenn das falsch rüberkommt? Du bist doch viel zu direkt.“ In diesem Moment weiß ich nicht mehr, ob ich die Nachricht ausdrucke, um zu kommunizieren, oder ob ich versuche, perfekt zu sein, um diese unzähligen Erwartungen zu erfüllen. Meistens sende ich die Nachricht und bereue es sofort. Ich sehe mir den Text noch einmal an und finde Fehler, die der Richter mir sofort vor Augen führt. Die Gedanken wiederholen sich: „Warum hast du das nicht anders geschrieben?“
Der Richter analysiert jedes Gespräch, jede Entscheidung, als wäre mein Selbstwert von der Meinung anderer abhängig. „Wie hast du dich bei diesem Treffen präsentiert? War das ausreichend? Hast du dich zu blöd angestellt?“ Diese ständige Selbstkritik frisst mich auf. Jedes Wort, das ich sage, jedes Verhalten, das ich zeige, wird in eine Waagschale gelegt und mit einem strengen Maßstab bewertet. Der Fehler, den ich am meisten mache, ist, dass ich nicht in der Lage bin, diesen Richter zu beruhigen.
Diese übermäßige Selbstkritik hat tiefgreifende Auswirkungen auf mein Selbstbild. Ich beginne, an allem zu zweifeln. „Bin ich wirklich so unsicher?“
Es entsteht das Gefühl, nie genug zu sein – nicht für die anderen, aber vor allem nicht für mich selbst. Ich beginne, mich selbst zu hinterfragen: „Bin ich wirklich die Person, die ich glaube zu sein?“ Ich stelle fest, dass ich in einem ständigen Zustand des Misstrauens zu mir selbst lebe, mich ständig mit einer Version von mir vergleiche, die es so nie gegeben hat – die Version, die perfekt ist, die keine Fehler macht und immer die richtigen Worte findet.
Dieses Muster der Selbstkritik führt zu einem ständigen Kreislauf aus Selbstzweifeln und Vermeidung.
Und so lebe ich mit diesem ständigen Begleiter der Selbstkritik, der mich immer wieder daran erinnert, dass ich nie genug bin.
Der Kreislauf der Vermeidung – Wie uns die Angst die Freiheit raubt???
Der erste Schritt: Vermeidung.
Die einfachste Lösung erscheint in dem Moment, sich zurückzuziehen – den geplanten Ausflug abzusagen, das Gespräch zu meiden, das Telefonat zu verschieben. Diese Vermeidung bringt eine kurzfristige Erleichterung: Die unangenehmen Gefühle verschwinden für den Moment. Aber dieser Schritt hat einen Preis: Er stärkt die Ängste und gibt dem Gedanken, dass soziale Situationen wirklich bedrohlich sind, noch mehr Raum.
Der zweite Schritt: Bestätigung der Angst.
Die Vermeidung bestätigt jedoch die eigene Angst. Indem man sich von schwierigen sozialen Situationen fernhält, entsteht der Eindruck, dass diese Ängste gerechtfertigt sind. Man gibt sich selbst das Gefühl, dass die Welt tatsächlich gefährlich ist und dass man nicht in der Lage ist, diese Herausforderungen zu meistern. Statt zu lernen, wie man mit Ängsten umgehen kann, wird der Körper in seinem Zustand der Flucht verharren
Der dritte Schritt: Die Freiheit schwindet.
Mit jedem Mal, wenn man eine soziale Situation vermeidet, wird der Bereich des Lebens, in dem man sich sicher fühlt, immer kleiner. Der Freundeskreis, die Arbeit, die Schule, alles wird durch diese ständig wachsende Mauer der Angst begrenzt. Die Freiheit, neue Menschen zu treffen, neue Erfahrungen zu sammeln, selbstständig zu agieren und einfach zu sein, wie man ist, wird immer weiter eingeschränkt.
Ich als Grenzgängerin habe einen starken inneren Kritiker, genau wie auch manch andere von euch. Ich habe gelernt ihn zuzuhören und zu validieren. Durch einen freundlichen Umgang mit ihm wünsche ich mir einen ähnlichen Umgang.
Wie mächtig ist euer innerer Kritiker und wie schafft er euch zu überreden?
Blog 4. Sozialphobie “Maske auf”
Liebe Leser, euch erwartet ein Thema, welches viele von euch kennen werden. Die aufgesetzte Maske, um eigentliche Gefühle zu verstecken. Was die Maske in dir auslöst und was für Konsequenzen sie hat erfährst du gleich. Auch hast du dich bestimmt mal gefragt „ist das Angst oder bin ich nicht einfach nur schüchtern?“ stimmt‘s?:)
Liebe Leser, euch erwartet ein Thema, welches viele von euch kennen werden. Die aufgesetzte Maske, um eigentliche Gefühle zu verstecken. Was die Maske in dir auslöst und was für Konsequenzen sie hat erfährst du gleich. Auch hast du dich bestimmt mal gefragt „ist das Angst oder bin ich nicht einfach nur schüchtern?“ stimmt‘s?:)
Die “unsichtbare Maske”: Wie wir uns in der Öffentlichkeit verstellen
Die “unsichtbare Maske” ist ein ständiger Begleiter, den niemand außer dir selbst sieht, aber du fühlst sie jedes Mal, wenn du die Tür verlässt oder dich unter Menschen begibst.
Sie ist nicht einfach eine Maske aus Plastik oder Stoff – sie ist eine Maske, die du sorgfältig formst, Tag für Tag, die du nach außen hin präsentierst, um die innere Angst zu verstecken.
Doch hinter dieser Maske, in deinem Inneren, fühlt sich alles anders an. Du hast den ständigen Drang, zu kontrollieren, wie du dich verhältst, wie du sprichst, wie du dich bewegst. Deine Gedanken sind ein ständiger Fluss von Selbstbewertung und Selbstkritik.
Die Maske: Schutz und Hindernis zugleich
Die unsichtbare Maske schützt uns – aber zu welchem Preis? Sie schafft eine Barriere zwischen uns und der Welt. Sie gibt uns das Gefühl, akzeptiert zu werden, aber nur für eine Version von uns, die wir erschaffen haben. Das führt dazu, dass wir uns oft einsam und unverstanden fühlen, selbst in Gesellschaft. Die Angst fragt immer: „Was passiert, wenn jemand hinter die Maske blickt? Bin ich dann noch genug?“
„Die Maske hat uns vielleicht geholfen zu überleben, aber wir können lernen, ohne sie zu leben – Stück für Stück, in unserem eigenen Tempo.“
Wer ich sein will:
Ich will ehrlich sein, ohne Angst vor dem Urteil anderer.
Ich möchte lachen, ohne darüber nachzudenken, ob mein Lachen zu laut oder zu leise ist.
Ich will mich ausdrücken, so wie ich bin, manchmal schüchtern, manchmal mutig, aber immer echt.
Ich will Pausen machen, wenn ich sie brauche, ohne mich schuldig zu fühlen.
Ich sehe mein wahres Ich: Ein Mensch, der leise ist, aber tief denkt.
Ein Mensch, der Fehler macht, aber trotzdem liebenswert ist.
Ein Mensch, der manchmal still bleibt, aber trotzdem viel zu sagen hat.
Ich sehe jemanden, der nicht perfekt sein muss, um genug zu sein.
Wer ich glaube, sein zu müssen:
Ich muss immer höflich und perfekt sein, damit mich niemand ablehnt.
Ich darf keine Schwäche zeigen, sonst werde ich nicht respektiert.
Ich sollte immer etwas Kluges sagen, damit andere mich interessant finden.
Ich darf nicht zu viel Raum einnehmen, denn sonst bin ich unangenehm.
Ich sehe das Gesicht, das ich anderen zeige: immer lächelnd, immer zustimmend, immer angepasst.
Ich sehe jemanden, der ständig versucht, Erwartungen zu erfüllen, die nicht seine eigenen sind.
Ein Gesicht, das müde ist vom Verstellen, aber sich nicht traut, die Maske abzulegen.
Der Unterschied zwischen Schüchternheit und sozialer Phobie
Ansatz: Es ist wichtig zu erklären, was der Unterschied zwischen normaler Schüchternheit und sozialer Phobie ist. Schüchternheit kann in neuen, ungewohnten Situationen auftreten, während soziale Phobie eine konstante Angst ist, die das tägliche Leben beeinflusst.
Im Gegensatz dazu ist „normale“ Unsicherheit wie der Moment, bevor du ein neues Abenteuer beginnst – wie ein Kind, das vor einem unbekannten Spielplatz steht und überlegt, ob es klettern soll. Es gibt ein gewisses Kribbeln im Bauch, eine natürliche Nervosität, aber du weißt, dass du es schaffen kannst, dass du stark genug bist, um es zu versuchen. Du kannst dich jederzeit zurückziehen und es später noch einmal versuchen, wenn du willst. Es fühlt sich herausfordernd an, aber nicht erdrückend. Es ist eine Welle, die du zu reiten weißt.
Mit sozialer Phobie hingegen ist diese Unsicherheit wie ein Sturm, der unaufhörlich über dich hinwegzieht. Du siehst das Ziel, du siehst den Raum, in dem du dich bewegen möchtest, aber der Wind ist so stark, dass du kaum vorwärts kommst. Der Sturm ist unaufhaltsam, und jedes Mal, wenn du versuchst, dich zu öffnen, dich zu zeigen, scheint er stärker zu werden – als würde er dich zurückhalten, als ob du nie genug Stabilität finden könntest, um sicher zu stehen
Ich dachte früher immer ich wäre einfach nur übertrieben schüchtern, bis ich gemerkt habe, wie ich körperlich und emotional auf solche Situationen reagiert habe und habe es angefangen zu hinterfragen. Ich als Grenzgängerin bin zwar schüchtern, aber das Problem dahinter ist die sozialphobie. Die Maske, die ich aufsetze, um perfekt zu wirken. Jetzt die Angst, die Maske die jeder kennt, doch wieder abzusetzen. Ein Zwang sie zu tragen.. oder keine Lösungsidee. Vielen Dank fürs zuhören.
Eure Grenzgängerin
Blog 5. Sozialphobie “Vom Trauma zur Heilung”
Liebe Leser,
Ich berichte euch über meine schlimmsten Erfahrungen mit der sozial Phobie. Ich beschreibe euch auch meinen Weg vom Gefangenen Opfer bis hin zum Menschen mit Kontrolle über seine Angst. Ich möchte euch mit dem Blog zeigen, dass ihr nicht alleine seid. Andere Menschen haben ähnliche Situationen erlebt und zusammen können wir uns helfen und uns gegenseitig unterstützen. Ich hoffe meine tiefgründigen Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema gefallen euch!
Von den schlimmsten Zeiten bis zu den ersten Schritten der Heilung
Eine der schlimmsten Phasen war, als ich immer wieder Situationen vermeidete, die mich ängstigten. Treffen mit Freunden, Familienfeiern, oder sogar einfache Einkäufe – alles, was mit einem sozialen Austausch zu tun hatte, schien plötzlich unmöglich.
In manchen Phasen hatte ich ständig das Gefühl, dass ich mit meiner bloßen Existenz zu viel Raum einnahm – zu viel Aufmerksamkeit forderte. Ich hielt mich zurück, um niemanden zu stören, mich nicht „aufzudrängen“ oder aufzufallen. Der Gedanke, zu reden, die richtige Balance zu finden, nicht zu viel zu erzählen oder zu schweigen, wurde zu einer enormen Belastung. Ich versuchte, mich unsichtbar zu machen, doch je mehr ich mich versteckte, desto größer wurde der Druck in mir. In diesen Momenten hatte ich das Gefühl, mein wahres Selbst nicht zeigen zu können
Diese Phasen waren die dunkelsten Momente in meinem Leben mit sozialer Phobie. Sie zeigten mir, wie stark die Angst mein Leben übernehmen konnte – und wie notwendig es war, mich ihr zu stellen, um wieder ins Leben zurückzukehren.
Es gab Momente, da konnte ich nicht mehr aus dem Haus. Die Welt draußen fühlte sich zu groß an, zu angsteinflößend. Ich erinnere mich an Tage, an denen ich stundenlang im Bett lag, mit der Angst kämpfend, dass ich nie mehr in der Lage sein würde, aus dieser Dunkelheit herauszukommen. Doch irgendwann war da dieser Punkt, an dem ich merkte: Ich kann nicht mehr einfach warten, dass sich etwas ändert. Ich muss anfangen, etwas zu tun.
Selbsthilfe
Ein Moment, der mir in Erinnerung geblieben ist, war, als ich beschloss, gemeinsam mit einem vertrauten Partner einen öffentlichen Ort zu betreten, von dem ich wusste, dass er mich in meiner Angst unterstützen würde. Ein kleiner Schritt, aber ein riesiger Fortschritt. Ich lernte, dass es nicht darum geht, die Angst zu überwinden, sondern sie anzunehmen, ihr einen Platz zu geben, ohne dass sie mich kontrolliert.
Ich fand heraus, dass das Schreiben ein unglaubliches Werkzeug war. Ich begann, meine Ängste und Gedanken niederzuschreiben. Ich schrieb über meine Ängste, die Situationen, die mich auslösten, und auch über die Momente, in denen ich Fortschritte machte. Ich begann, mit engen Freunden und meinem Partner über meine Ängste zu sprechen. In diesen Gesprächen fand ich Verständnis, Trost und immer wieder die Bestätigung, dass ich nicht allein war. Ich lernte, dass es keine Schwäche ist, sich Unterstützung zu holen, und dass ich nicht alles alleine bewältigen muss.
Heute, nach vielen schmerzhaften Schritten, kann ich wieder in bestimmten sozialen Situationen teilnehmen. Ich kann mit meiner Familie oder engen Freunden ausgehen, ohne mich völlig überwältigt zu fühlen. Doch es bleibt eine ständige Herausforderung. Und ich weiß, dass ich immer wieder Rückschläge erleben werde, aber ich habe gelernt, dass jeder Schritt, so klein er auch sein mag, ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Ich habe gelernt, mit meiner sozialen Phobie zu leben, ohne mich von ihr kontrollieren zu lassen. Sie ist immer noch ein Teil von mir, aber ich bin nicht mehr ihr Gefangener.
Verborgene Stärken – Wie soziale Phobie uns lehrt, empathisch zu sein
Soziale Phobie zwingt uns oft, uns selbst und unsere Umgebung genau zu beobachten, weil wir uns in sozialen Situationen unsicher fühlen. Diese ständige Achtsamkeit macht uns empfindlicher für die Gefühle und Bedürfnisse anderer.
Dadurch entwickeln wir ein tiefes Verständnis und Mitgefühl für Menschen, die ähnliche Ängste oder Unsicherheiten haben.
Menschen mit sozialer Phobie neigen dazu, über ihre eigenen Gedanken und Verhaltensweisen nachzudenken und sich immer wieder selbst zu hinterfragen. Diese tiefe Selbstreflexion kann zu einer intensiveren Selbstkenntnis führen. Sie sind häufig in der Lage, ihre eigenen Schwächen und Stärken klarer zu sehen und daran zu arbeiten.
Einige Menschen mit sozialer Phobie sind besonders kreativ und finden Ausdruck in Bereichen wie Kunst, Musik oder Schreiben. Ihre intensive Auseinandersetzung mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen kann dazu führen, dass sie die Welt aus einer anderen Perspektive sehen.
Die soziale Phobie als Teil der Identität – Akzeptanz und Selbstfürsorge
Akzeptanz bedeutet nicht, sich der Angst zu ergeben oder sie über unser Leben bestimmen zu lassen. Es bedeutet, die Phobie nicht länger zu verdrängen oder zu bekämpfen, sondern sie als einen Teil von uns anzuerkennen. Denn diese Angst ist ein Teil von uns.
Wenn wir lernen, diese Seite unserer Identität zu akzeptieren, können wir anfangen, liebevoller mit uns selbst umzugehen. Statt uns für unsere Unsicherheiten zu kritisieren, können wir uns fragen: Wie kann ich mir in diesen Momenten Gutes tun? Was brauche ich gerade, um mich sicherer zu fühlen?
Die soziale Phobie zeigt uns auch, wie wichtig es ist, auf uns selbst zu achten – unsere Grenzen zu erkennen und unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen.
„Denn Akzeptanz bedeutet nicht, die Angst zu lieben – sondern sich selbst trotz der Angst.“
„Es fühlt sich an, als müsste man einen unsichtbaren Abgrund überwinden, der mit jedem Schritt größer und bedrohlicher wird.“
Die Grenzgängerin steht an der Grenze, unsicher, ob sie weitergehen soll oder zurück in das vertraute, aber einsame Land fliehen soll.
Ich als Grenzgängerin, die tagtäglich mit der Herausforderung lebt, die Grenze zwischen zwei Welten zu überqueren: der Welt der sozialen Interaktionen, in der ich mich so oft unsicher und ängstlich fühle, und dem sicheren Rückzugsort, der durch die soziale Phobie geschaffen wird.
Diese Welt ist mein Rückzugsort – die Welt, in der niemand mich beurteilt, niemand mich sieht. Sie ist der Ort, an dem ich mich selbst nicht infrage stellen muss.
Ich, die Grenzgängerin ist jemand, der die Welt der sozialen Interaktionen tief bewundert und sich danach sehnt, daran teilzunehmen, aber gleichzeitig von der Angst vor Ablehnung und der Überforderung bei jedem Schritt blockiert wird.
Die schlimmsten Momente kommen oft, wenn die Grenzgängerin sich eingesteht, dass sie eigentlich mehr will. Sie möchte das Gespräch führen, sie möchte sich zeigen, sie möchte nicht mehr zurückbleiben – aber die Angst ist überwältigend.
Ich bin die Grenzgängerin, obwohl ich selber Angst habe an diesen Grenzen zu spazieren. Angst ich mache ein Fehler und alles könnte vorbei sein.
Ich möchte euch mit diesem Blog zeigen, dass auch die schwersten Phasen sich bessern können. Egal wie dunkel sie sind, Licht scheint durch das kleistene Loch:)
Eure Grenzgängerin
Blog 6. Sozialphobie “Die bittere Wahrheit einer Sozialphobie”
Liebe Leser,
Ich möchte euch von meiner Reise mit der sozial Phobie erzählen. Ich erzähle euch Geschichten aus meiner Vergangenheit. Geschichten von Verbindungen. Verbindungen die alle dazu beigetragen haben, wie ich jetzt bin. Ich möchte euch Mut machen über eure Vergangenheit zu schreiben oder zu reden. Achtung der Inhalt kann für manche von euch etwas belastend sein.
Liebe Leser,
Ich möchte euch von meiner Reise mit der sozial Phobie erzählen. Ich erzähle euch Geschichten aus meiner Vergangenheit. Geschichten von Verbindungen. Verbindungen die alle dazu beigetragen haben, wie ich jetzt bin. Ich möchte euch Mut machen über eure Vergangenheit zu schreiben oder zu reden. Achtung der Inhalt kann für manche von euch etwas belastend sein.
(TW Erziehung, Trigger von Ängsten)
Das „Warum?“ der sozialen Phobie: Der Blick in die Vergangenheit
„Diese Ängste wachsen im Schatten der Vergangenheit, und du erkennst sie oft erst, wenn du zurückschaust.“
Es gibt Momente in meinem Leben, die sich wie Schatten anfühlen – dunkle, schwer fassbare Erinnerungen, die sich immer wieder in meine Gedanken schleichen. Die erste, tief verwurzelte Erfahrung, die mich heute noch begleitet, stammt aus der Zeit, als ich klein war. Die Erziehung, die mir zuteil wurde, war nicht nur von Liebe und Unterstützung geprägt, sondern besonders von Kritik und Erwartungen, die ich kaum erfüllen konnte. Fehler wurden bestraft. Jeder Fehler, den ich machte, schien ein weiterer Beweis dafür zu sein, dass ich nicht gut genug war. Diese innere Stimme begleitete mich wie ein ständiger Begleiter. Sie sagte mir immer wieder, dass ich nicht genug leistete, dass ich zu viel war,
Doch die wahre Herausforderung begann erst, als ich in die Schule kam.
In der Schule traf mich Mobbing mit einer Härte, die ich damals nicht wirklich verstand. Es war nicht nur der hänselnde Blick, die blöden Bemerkungen oder die Ausgrenzung, es war das Gefühl, anders zu sein, nicht zu den anderen zu gehören. Die Kinder lachten, weil ich nicht die „richtige“ Kleidung trug oder weil ich schüchtern war. Ich fühlte mich wie ein Außenseiter, und jedes Mal, wenn ich versuchte, mich einzubringen, schien die Wand der Ablehnung nur noch höher zu werden.
Ich lernte, mich immer mehr zurückzuziehen, mich zu verstecken – vermeiden war die Antwort auf jede mögliche Angst. Ich begann, soziale Interaktionen zu vermeiden.
Doch je mehr ich mich zurückzog, desto größer wurde der Abgrund zwischen mir und der Welt um mich herum. Die schlimmen Erfahrungen in der Schule beeinflussten nicht nur mein Selbstbild, sondern auch mein Vertrauen in andere Menschen. Ich begann zu glauben, dass ich einfach nicht genug war, dass ich in sozialen Situationen immer der „Fehler“ war.
Ich bin nicht die Person, die ich damals glaubte zu sein – eine, die nicht gut genug war. Ich bin eine, die gelernt hat, dass Fehler und Schwächen Teil des Menschseins sind. Und auch wenn die Narben aus meiner Vergangenheit nie ganz verschwinden werden, so haben sie mich doch stärker gemacht.
Die Fehlende Anerkennung in meiner Kindheit verstärkte diesen Eindruck. Ich hatte das Gefühl, dass meine Leistungen nie wertgeschätzt wurden – nicht in der Schule, nicht zu Hause. Was ich tat, schien immer zu wenig zu sein. Ich wollte gesehen werden, doch stattdessen fühlte ich mich unsichtbar. Ich lernte, dass ich nicht genug war, dass es immer noch etwas gab, das ich verbessern musste.
Das Schlimmste daran war, dass ich nie wusste, wie ich mich wehren sollte. Ich war immer so ruhig, so zurückhaltend, dass ich in vielen Momenten gar nicht wusste, wie ich mich ausdrücken sollte. Weinen konnte ich nicht, aus Angst, als schwach oder „überempfindlich“ wahrgenommen zu werden. Also hielt ich all meine Gefühle in mir zurück und ließ sie zu einer inneren Last werden.
Ich erinnere mich an Nächte, in denen ich mich in mein Zimmer zurückzog und weinte, weil ich nicht verstand, warum ich anders war. Warum konnte ich mich nicht so gut ausdrücken wie andere? Warum fühlte ich mich so von der Welt abgeschnitten? Das Gefühl, nie genug zu sein, nie zu genügen, prägte mich. Diese Gefühle wurden immer stärker, bis sie zu den Angstzuständen führten, die mich auch heute noch begleiten.
In der Schule und zu Hause gab es kaum einen Ort, an dem ich mich sicher fühlte. Und diese ständige Angst, in den Augen der anderen schlecht oder seltsam dazustehen, verfestigte sich zu einer festen Überzeugung in meinem Kopf. Ich dachte ständig, dass ich immer irgendetwas falsch machte – dass ich anders war, und dass mich deswegen niemand wirklich mochte. So wurde die soziale Phobie zu einem ständigen Begleiter. Diese ständige Sorge, abgelehnt oder schlecht beurteilt zu werden, wurde mein innerer Dialog.
Aber es waren nicht nur die schmerzhaften sozialen Erlebnisse, die diese Ängste verstärkten. Es waren auch die Erwartungen, die von außen an mich gestellt wurden, die mit der Zeit immer größer wurden. Diese hohen Ansprüche, die Vorstellung, dass ich immer perfekt und fehlerfrei sein müsste, um anerkannt zu werden, wurden zu einer Last, die mich erdrückte. Ich musste immer etwas „Richtiges“ sagen, immer „das Richtige“ tun, um in den Augen der anderen gut zu erscheinen. Und der Druck wuchs, je älter ich wurde, je mehr die Anforderungen an mich stiegen.
Ich habe mich immer als eine Grenzgängerin gefühlt, jemand, der ständig an den Rändern des gesellschaftlichen Lebens balanciert – immer hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Verbindung und der Angst vor Ablehnung. Als Grenzgängerin stehe ich oft an der Grenze zu den anderen, beobachte aus der Ferne, wie sie sich unterhalten, lachen, sich austauschen – und stelle mir vor, wie es wäre, einfach mittendrin zu sein, ohne Angst, ohne Zweifel.
Als Grenzgängerin habe ich gelernt, dass es nicht darum geht, den „perfekten“ Platz in der Gesellschaft zu finden, sondern darum, meinen eigenen Platz zu schaffen, der sicher und authentisch ist. Ich habe mich mehr und mehr von der Vorstellung befreit, dass ich mich ständig anpassen und beweisen muss.
Es gibt Tage, an denen die Angst immer noch stark ist und mich zu überwältigen droht. Aber ich habe auch erkannt, dass es in Ordnung ist, diese Angst zu haben und sie als Teil von mir zu akzeptieren. Ich bin kein Versager, nur weil ich mich in sozialen Situationen unsicher fühle. Ich bin ein Mensch, der lernt, Schritt für Schritt die Grenze zwischen meiner inneren Welt und der äußeren zu überwinden.
Am Ende dieses Kapitels in meinem Leben weiß ich, dass die soziale Phobie nur ein Teil meiner Reise ist. Sie ist ein Hindernis, aber kein unüberwindbares. Und während ich immer wieder die Grenze überschreite, von der sicheren Zone in den unsicheren Raum des Lebens, komme ich immer näher an das, was ich wirklich bin: nicht das Ergebnis meiner Ängste und Mängel, sondern ein Mensch, der trotzdem, zu leben und zu lieben.
Ich hoffe ihr konntet euch ein bisschen mit der Grenzengängerin auseinandersetzen und auch mit eurer Vergangenheit. Welche Wurzeln stecken hinter eurer sozialen Phobie? Lasst es mich wissen!
Eure Grenzgängerin
Blog 7. Sozialphobie “Stigmatisierung, wie immer”
Liebe Leser,
Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das vielen von uns, die mit sozialer Phobie leben, nur zu gut bekannt ist: Stigmatisierung. Es ist ein Thema, das oft im Hintergrund bleibt, aber enorme Auswirkungen auf unser Leben hat. Vielleicht hast auch du, wie ich, schon einmal die unangenehmen Blicke gespürt oder die schmerzhaften Worte gehört, die unsere Unsicherheiten und Ängste nicht verstehen, sondern sie verstärken. Stigmatisierung, sei es von außen oder auch von uns selbst, prägt unser Bild von uns und von anderen.
Liebe Leser,
Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das vielen von uns, die mit sozialer Phobie leben, nur zu gut bekannt ist: Stigmatisierung. Es ist ein Thema, das oft im Hintergrund bleibt, aber enorme Auswirkungen auf unser Leben hat. Vielleicht hast auch du, wie ich, schon einmal die unangenehmen Blicke gespürt oder die schmerzhaften Worte gehört, die unsere Unsicherheiten und Ängste nicht verstehen, sondern sie verstärken. Stigmatisierung, sei es von außen oder auch von uns selbst, prägt unser Bild von uns und von anderen.
Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, wie Stigmatisierung unsere Gedanken und Gefühle beeinflusst
Stigmatisierungen
„Du übertreibst es, niemand denkt so viel über dich nach.“
Aufklärung: Für Menschen mit sozialer Phobie fühlt es sich oft so an, als ob jeder Blick und jedes Wort sie direkt beurteilt. Diese Wahrnehmung ist nicht irrational, sondern das Ergebnis intensiver Ängste. Auch wenn andere möglicherweise nicht so viel über eine Person nachdenken, kann die Betroffene Person dies in ihrem eigenen Kopf anders erleben.
„Menschen mit sozialer Phobie sind sozial inkompetent.“
Aufklärung: Menschen mit sozialer Phobie sind oft sehr einfühlsam und können sehr gute Zuhörer sein, aber die Angst vor negativem Urteil hindert sie daran, sich in sozialen Situationen so zu verhalten, wie sie es gerne würden. Ihre sozialen Fähigkeiten sind nicht weniger entwickelt, sie werden lediglich von der Angst blockiert.
„Alle haben doch irgendwie Angst vor sowas, du bist nicht alleine.“
Aufklärung: Es stimmt, dass jeder ab und zu nervös oder ängstlich in sozialen Situationen ist, aber soziale Phobie ist eine viel tiefere und allumfassendere Angst. Es handelt sich um eine ständige, lähmende Angst, die das tägliche Leben und die Lebensqualität der betroffenen Person erheblich beeinträchtigt. Sie geht über die gelegentliche Nervosität hinaus und führt zu ernsthaften Problemen in vielen Bereichen des Lebens.
Mit der Zeit lernte ich, dass Stigmatisierung nicht nur von anderen kommt, sondern auch von mir selbst. Ich verurteilte mich dafür, dass ich so war, wie ich war. Ich fühlte mich minderwertig und anders, als ob ich nicht den „normalen“ gesellschaftlichen Standards entspreche. Die Stimmen in meinem Kopf waren oft genauso schroff und ablehnend wie die Urteile, die ich von anderen erlebte. „Du bist komisch. Du bist nicht genug.“
Heute weiß ich, dass diese Stigmatisierung nicht die Wahrheit über mich ist. Ich habe gelernt, dass soziale Phobie eine echte Herausforderung ist, aber sie macht mich nicht weniger wertvoll. Diese Krankheit definiert nicht, wer ich bin, sondern ist nur ein Teil meiner Geschichte.
Es ist wichtig zu wissen, dass niemand für seine Ängste oder Unsicherheiten verantwortlich ist. Wir alle sind Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, und wir dürfen nicht in einem Meer von Urteilen ertrinken. Was ich heute weiß, ist, dass Stigmatisierung nicht in meine Definition von mir selbst gehört. Ich werde weiterhin daran arbeiten, mich selbst zu akzeptieren und die äußeren und inneren Urteile abzulegen, um als der Mensch zu leben, der ich bin – mit all meinen Ängsten und Stärken.
Blog 8. Sozialphobie “Rucksack voller Ablehnung”
Liebe Leser,
Sozialphobie ist nicht die Angst vor Menschen. Es ist die Angst, wie diese Menschen auf dich reagieren, was sie über dich denken und was das mit dir macht. Auch die Angst vor der Ablehnung gehört meiner Meinung nach zur sozial Phobie. Ablehnung ist eine Reaktion der Menschen und wie du das wahrnimmst, eine Reaktion auf dich. Du denkst sie lehnen dich ab, weil du ein Fehler gemacht hast, dich falsch verhalten hast.
Liebe Leser,
Sozialphobie ist nicht die Angst vor Menschen. Es ist die Angst, wie diese Menschen auf dich reagieren, was sie über dich denken und was das mit dir macht. Auch die Angst vor der Ablehnung gehört meiner Meinung nach zur sozial Phobie. Ablehnung ist eine Reaktion der Menschen und wie du das wahrnimmst, eine Reaktion auf dich. Du denkst sie lehnen dich ab, weil du ein Fehler gemacht hast, dich falsch verhalten hast. Was ist daran so schlimm abgelehnt zu werden.. Gehen wir jetzt nicht vom schlimmst vorstellbarsten ablehnen aus, sondern kleine Zeichen von Ablehnung. Was ist so schlimm daran? Verstehst du es eventuell falsch und es ist nicht gegen dich gerichtet? Was macht die Ablehnung mit dir? Im folgenden findest du ein kleines metaphorisches Beispiel in Form eines Rucksacks voller Steine. Steine als Zeichen für Ablehnung.
Achtet im folgenden bitte achtsam darauf, was dieses metaphorische Beispiel in euch auslöst und ob du dich in dem Beispiel wiederfindest.
Die Angst vor Ablehnung – Warum „Nein“ für uns so viel bedeutet
Ablehnung. Schon das Wort allein kann ein Ziehen in der Brust auslösen – ein Gefühl, das schwer in Worte zu fassen ist, aber sofort verstanden wird, wenn man es kennt. Für Menschen mit sozialer Phobie ist die Angst vor Ablehnung oft wie ein ständiger Schatten, der jede Entscheidung und jede soziale Interaktion begleitet.
Für Menschen mit sozialer Phobie fühlt sich ein „Nein“ oft nicht wie eine sachliche Ablehnung an – etwa einer Idee, eines Vorschlags oder einer Handlung. Stattdessen wird es persönlich interpretiert. Das „Nein“ wird zu einem Urteil über die eigene Person, und das macht es so schwer, damit umzugehen.
Soziale Phobie verstärkt die Wahrnehmung von Ablehnung. Selbst ein neutrales Verhalten – etwa ein fehlendes Lächeln – wird schnell als Kritik empfunden.
Der Rucksack voller Steine
Es ist, als würden wir einen Rucksack tragen, den wir nie wirklich absetzen. Jeder Stein darin steht für die Angst vor Ablehnung, die Angst vor einem „Nein“. Manche Steine haben wir selbst hineingelegt – schmerzhafte Erinnerungen an Zurückweisung oder Enttäuschung. Andere wurden uns von außen auferlegt: Erwartungen, Meinungen, Urteile, die wir übernommen haben, ohne zu hinterfragen, ob sie wirklich unsere sind.
Jeden Tag tragen wir diesen Rucksack mit uns herum. Er ist schwer. Manchmal so schwer, dass jede Begegnung mit anderen, jedes Gespräch, jede Entscheidung zur Herausforderung wird.
Der erste Schritt: Den Rucksack öffnen
Um den Rucksack leichter zu machen, müssen wir ihn erst öffnen. Das bedeutet, ehrlich mit uns selbst zu sein:
• Warum habe ich Angst vor Ablehnung?
• Was glaube ich, dass ein „Nein“ über mich aussagt?
• Welche Steine trage ich, die mir gar nicht gehören?
Der zweite Schritt: Die Steine benennen
Wir nehmen jeden Stein einzeln in die Hand. Manche sind klein, fast unbemerkt, aber sie summieren sich. Andere sind groß und schwer, und sie scheinen untrennbar mit uns verbunden zu sein. Doch durch das Benennen nehmen wir ihnen ihre Macht.
Der Stein der Perfektion: „Ich muss alles richtig machen, damit niemand Nein sagt.
Der Stein der Schuld: „Wenn mich jemand ablehnt, liegt es daran, dass ich falsch bin.“
Der Stein der Erwartungen: „Ich muss immer gefallen, um wertvoll zu sein.“
Wenn wir diese Steine ansehen, erkennen wir, dass sie oft gar nicht aus uns selbst stammen. Sie wurden uns übergeben – durch Erfahrungen, Erziehung, Gesellschaft. Und wir dürfen entscheiden, welche wir zurückgeben oder ablegen.
Der dritte Schritt: Den Rucksack leeren
Es ist eine Befreiung, Steine aus dem Rucksack zu nehmen. Wir lernen, dass ein „Nein“ nicht unser ganzes Selbst infrage stellt. Es ist keine Ablehnung unseres Wesens, sondern oft nur ein Ausdruck der Bedürfnisse, Grenzen oder Perspektiven der anderen Person.
• „Nein“ bedeutet nicht: „Du bist wertlos.“
• „Nein“ bedeutet oft: „Das passt für mich gerade nicht.“
Mit jedem abgelegten Stein wird der Rucksack leichter. Und mit jedem Schritt, den wir ohne diese Last gehen, werden wir freier.
Der vierte Schritt: Neue Steine bewusst wählen
Ein leerer Rucksack bedeutet nicht, dass wir nichts mehr tragen. Aber jetzt wählen wir bewusst:
• Den Stein des Selbstwerts, der uns erinnert, dass unsere Meinung zählt.
• Den Stein des Mitgefühls, der uns erlaubt, Fehler zu machen.
• Den Stein der Authentizität, der uns ermutigt, wir selbst zu sein – unabhängig davon, was andere denken.
Nicht jeder Stein gehört uns, und nicht jeder Stein muss getragen werden. Die Angst vor Ablehnung, die Angst vor einem „Nein“, wird nie ganz verschwinden – aber wir können lernen, sie leichter zu machen.
Stell dir vor, wie es wäre, den Rucksack abzulegen. Nicht für immer, aber für eine Weile.
Und so, liebe Leser, endet dieser Blick in meine Welt der sozialen Phobie – zumindest für heute. Aber wie jede Reise, die wir antreten, ist auch diese nicht wirklich zu Ende, sondern sie führt uns immer weiter, in neue Richtungen, mit neuen Einsichten und manchmal auch mit neuen Herausforderungen.
Wenn du mit einer Botschaft aus diesem Blog gehen möchtest, dann vielleicht diese: Es ist okay, Angst zu haben. Aber es ist noch viel besser, sich dieser Angst zu stellen, sie zu hinterfragen und ihr nicht die Macht über dein Leben zu geben. Du bist mehr als deine Ängste.
Also, wie fühlt sich dein erster Schritt an? Er könnte der Beginn einer ganz neuen Reise sein.
Danke, dass du meine Reise bis hierhin mit mir gegangen bist. Ich freue mich, dich in dem nächsten Blog wiederzusehen.
Depression
Es beginnt alles mit einer Idee.
Es beginnt alles mit einer Idee. Vielleicht willst du ein Unternehmen gründen. Vielleicht möchtest du ein Hobby in etwas Größeres verwandeln. Oder vielleicht hast du ein kreatives Projekt, das du mit der Welt teilen möchtest. Was auch immer es ist – die Art und Weise, wie du deine Geschichte online vermittelst, kann einen gewaltigen Unterschied ausmachen.
Mach dir keine Gedanken darüber, professionell zu klingen. Klinge einfach wie du selbst. Es gibt über 1,5 Milliarden Websites da draußen, doch es ist deine Geschichte, die diese von allen anderen unterscheiden wird. Wenn du deinen Text laut vorliest und in deinem Kopf nicht deine eigene Stimme hörst, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass du noch Arbeit vor dir hast.
Sei klar, sei selbstbewusst und denk nicht zu viel nach. Das Schöne an deiner Geschichte ist, dass sie sich immer weiter entwickeln wird – und deine Website mit ihr. Dein Ziel sollte darin bestehen, dass sie sich im Hier und Jetzt richtig anfühlt. Alles Weitere kommt von selbst. Das tut es immer.
Die Borderline Erkrankung
Hallo Du!
Vielleicht bist du hier, weil du selbst betroffen bist. Vielleicht, weil jemand in deinem Umfeld die Diagnose Borderline hat und du es verstehen möchtest. Egal warum – du bist nicht allein. Borderline ist schwer zu begreifen, aber ich werde versuchen, es dir zu zeigen – so, wie ich es erlebe.
Die Reise einer Grenzgängerin in der Welt von Borderline
Hallo Du!
Vielleicht bist du hier, weil du selbst betroffen bist. Vielleicht, weil jemand in deinem Umfeld die Diagnose Borderline hat und du es verstehen möchtest. Egal warum – du bist nicht allein. Borderline ist schwer zu begreifen, aber ich werde versuchen, es dir zu zeigen – so, wie ich es erlebe.
Leben am Abgrund“ - die Gesichter vom Borderline
Eine kurze Scene aus meinem Alltag
Es war nur ein Abschied, aber für mich fühlte es sich an wie das Ende (unserer Beziehung):
Mit jedem Schritt, den er sich entfernte, wurde die Stille in meinem Kopf lauter. Er fährt nach Hause – mehr war nicht passiert. Kein Streit, keine schlechten Worte. Und doch sitze ich hier, allein in meiner kalten Wohnung, mit einem Schmerz, der sich immer weiter ausbreitet. Mein Kopf ist voller Gedanken: „Er wird nicht wieder kommen.“ Innerhalb von Sekunden rutsche ich in ein schwarzes Loch, in dem nur noch diese eine Überzeugung existiert: Ich kann nicht ohne ihn leben. Ich weiß nicht, wer ich bin, wenn er nicht da ist.
Die Anspannung in mir wird unerträglich.
Ich greife zu alten Mustern, die ich doch eigentlich längst hinter mir lassen wollte. Selbstverletzung – nicht, weil ich es will, sondern weil es der einzige Weg scheint, um diesen Sturm zu kontrollieren. Ich spüre, wie die Krise näher rückt, ausgelöst durch etwas, das für andere so klein erscheint.
Aber für mich? Für mich ist es alles. Und ich frage mich, wie lange ich diesen Krieg in mir selbst noch kämpfen kann.
Zitate, die die Realität von Borderline spiegeln
„Borderline zu haben ist wie ohne Haut durch die Welt zu gehen. Alles trifft dich ungefiltert – jede Emotion, jeder Schmerz, jede Ablehnung. Du fühlst alles, und das zu intensiv.“
„Borderline bedeutet, dass ich in Extremen lebe. Liebe oder Hass, Euphorie oder Verzweiflung – dazwischen existiert nichts. Grautöne gibt es nicht in meiner Welt.“
„Stell dir vor, du schreist in einem Raum voller Menschen, aber niemand hört dich. Dieses Gefühl der Einsamkeit und Verzweiflung ist Borderline.“
„Borderline ist der ständige Kampf zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst, verlassen zu werden. Ich stoße Menschen weg, die ich doch am meisten brauche.“
Borderline bedeutet, dass ich zu viel fühle und zu wenig aushalte.“
Borderline auf der K(L)ippe - Metapher:
Dein Selbstwert ist ein Kartenhaus, das bei jedem kleinen Windstoß in sich zusammenfällt. Nichts an dir ist stabil, sagt dir eine leise, aber beständige Stimme. Du versuchst, Halt zu finden, klammerst dich an andere, doch jede Beziehung fühlt sich wie ein Drahtseilakt an – ein Schritt zu nah, und du stürzt.
Die Wahrheit über Borderline
Stigmatisierung: „Borderline-Betroffene sind immer aggressiv und impulsiv.“
Wahrheit: Zwar gehören Impulsivität und emotionale Ausbrüche zu den Symptomen von Borderline, jedoch nicht bei jeder betroffenen Person in gleicher Weise. Viele kämpfen still und richten ihre Wut eher nach innen – durch Selbstverletzung oder selbstschädigendes Verhalten. Die Aggression ist oft ein Ausdruck von Hilflosigkeit oder Überforderung mit der eigenen Gefühlswelt.
Stigmatisierung: „Menschen mit Borderline sind beziehungsunfähig.“
Wahrheit: Viele Betroffene wünschen sich sehr intensive, stabile Beziehungen, haben jedoch Schwierigkeiten, sie aufrechtzuerhalten. Ursachen sind häufig die Angst vor Verlassenwerden, das „Schwarz-Weiß-Denken“ und emotionale Überreaktionen. Mit Therapie, Selbstreflexion und unterstützenden Partnern sind liebevolle und gesunde Beziehungen möglich.
Stigmatisierung: „Menschen mit Borderline sind gefährlich.“
Wahrheit: Borderline-Betroffene sind in erster Linie eine Gefahr für sich selbst, nicht für andere. Selbstverletzung, Suizidgedanken oder riskantes Verhalten resultieren aus dem inneren Leid, das sie erleben.
Wenn die Ängste sprechen: Eine hypothetische Auseinandersetzung mit dem Inneren
Du hast einen Streit mit deinem Partner und er sagt etwas, das dich verletzt. Sofort denkst du, dass er dich nie wirklich liebt und dass die Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. In deinem Kopf entsteht die Vorstellung, dass entweder alles perfekt ist oder die Beziehung komplett scheitern wird. Du fühlst dich zwischen extremer Verzweiflung und dem Drang, die Beziehung sofort zu beenden.
(„Stell dir vor, du schickst deinem Partner eine Nachricht: ‚Geht es dir gut?‘ Eine einfache Frage, nichts Dringendes. Doch die Minuten vergehen, dann eine Stunde – keine Antwort. Plötzlich beginnt dein Herz zu rasen, deine Gedanken überschlagen sich: Warum antwortet er nicht? Habe ich etwas falsch gemacht? Liebt er mich nicht mehr? Verlässt er mich? Diese Gefühle breiten sich in dir aus wie ein Feuer, das du nicht löschen kannst. Dein Verstand sagt, dass es keinen Grund zur Sorge gibt, doch die Angst, die Leere und der Schmerz sind stärker.“
-> Diese Situation, die viele als harmlos empfinden würden, kann für jemanden mit Borderline eine emotionale Krise auslösen.)
Zwischen Himmel und Hölle: Leben in Extremen mit Borderline
Dinge werden in extremen Kategorien gesehen: Alles oder nichts, gut oder schlecht, liebenswert oder ungeliebt.
Beziehungen, Ereignisse oder Personen werden entweder als perfekt oder katastrophal wahrgenommen – es gibt keinen Mittelweg.
In Beziehungen kann der Partner von einem Moment auf den anderen von „absolut toll“ zu „absolut enttäuschend“ werden.
Die Identität kann sich ständig verändern. Wer man ist, wird oft in Bezug auf andere definiert
Impulsives Verhalten, wie z.B. riskante Aktivitäten (Alkoholmissbrauch, Drogen, ungeschützte Sexualität), kann als Weg dienen, die intensiven Emotionen zu betäuben oder zu verändern.
Menschen mit Borderline können sich gleichzeitig als „nicht genug“ und als „zu viel“ erleben.
Selbstzweifel sind allgegenwärtig. Menschen mit Borderline zweifeln ständig an ihren eigenen Entscheidungen, Gefühlen und Wahrnehmungen.
Das Selbstbild ist in ständiger Veränderung und manchmal fast wie ein leeres Blatt, das darauf wartet, von außen beschrieben zu werden.
„Ein Blick hinter den Spiegel: Was du nicht siehst, wenn du mich anschaust“
Reflexion über die äußere Wahrnehmung und die innere Realität:
Von außen sehe ich vielleicht stark aus. Vielleicht denke ich selbst oft, dass ich es bin. Ich spreche ruhig, ich lächle, ich funktioniere. In meinen sozialen Medien teile ich Bilder von meinem Leben, in denen alles perfekt scheint. Doch das, was du siehst, ist Fake. Die Realität bleibt für dich unsichtbar.
Es beginnt vielleicht mit einem kleinen Gedanken, einem Moment der Unsicherheit: „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ Doch dieser Gedanke wächst und wächst, bis er mich vollkommen überwältigt. Die Selbstzweifel kommen über mich wie ein Sturm – „Niemand mag mich. Ich bin zu viel. Ich werde immer allein sein.“
„Du siehst doch gut aus!“, höre ich oft. „Du wirkst so stark!“ – Doch diese Bemerkungen schneiden tiefer als erwartet. Sie bestätigen, was ich selbst nicht weiß: „Wieso merken sie nichts? Wieso können sie nicht sehen, wie zerrissen ich bin?“ Ich versuche, in dieser Welt zurechtzukommen, mit einem ständigen inneren Kampf, der außerhalb nicht sichtbar ist.
Vielleicht noch schwieriger ist die Tatsache, dass ich mich selbst manchmal kaum erkenne. An einem Tag fühle ich mich voller Energie, als könnte ich die Welt erobern. Am nächsten Moment bin ich von einer Flut aus Zweifeln und Selbsthass ertränkt. Wer bin ich eigentlich? Was möchte ich wirklich?
Und dann sind da die Beziehungen. Du siehst die Konflikte, die Wutausbrüche, die Momente, in denen ich verzweifelt nach Nähe suche. Aber du siehst nicht die Ängste, die hinter meinem Verhalten stecken. Du weißt nicht, wie sehr ich Angst habe, dass du mich irgendwann verlassen wirst, dass du nicht mehr für mich da sein wirst. Und genau diese Ängste treiben mich an, Entscheidungen zu treffen, die ich später bereue – Dinge zu sagen, die dich verletzen, oder mich in einer Art und Weise zu verhalten, die dir Unbehagen bereitet. Ich fühle mich gefangen in meinen eigenen Ängsten, in der Angst, „zu viel“ zu sein oder „nicht genug“. Aber wie kann ich dir das erklären, wenn ich selbst nicht einmal weiß, was genau in mir vorgeht?
Du siehst nur die Außenfassade, die oft von Stabilität und Stärke geprägt ist. Aber wenn du einen Blick hinter den Spiegel werfen würdest, würdest du erkennen, dass die innere Welt ein ständiger Kampf ist – ein Kampf mit den eigenen Ängsten, der Identität und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Es ist nicht so, dass ich „einfach“ stark bin – ich bin oft erschöpft, verloren und von meinen eigenen Gefühlen überwältigt. Doch ich kämpfe weiter, versuche zu verstehen, wer ich wirklich bin und wie ich in dieser Welt bestehen kann.
„Die Stille im Chaos: Wenn Gedanken und Gefühle aufeinanderprallen“
Emotionsregulation ist die Fähigkeit, Gefühle in einem gesunden und kontrollierten Rahmen zu erleben und zu verarbeiten. Es geht darum, nicht nur zu verstehen, was du fühlst, sondern auch zu wissen, wie du diese Gefühle angemessen ausdrücken oder mit ihnen umgehen kannst. In einem Zustand emotionaler Instabilität ist es extrem schwierig, rational zu denken, weil die Emotionen die Wahrnehmung der Situation verzerren, sodass die Entscheidungsfindung eingeschränkt ist. Deine Impulse werden von deinen Ängsten gesteuert und lassen keinen Platz für eine objektive Betrachtung der Situation.
„Wenn Zuneigung zu Schmerz wird: Die Zerbrechlichkeit von Beziehungen bei Borderline“
Beziehungen, die immer wieder von intensiven Höhen und Tiefen geprägt sind. Beziehungen sind für jemanden mit Borderline sowohl eine Quelle von Intensität und Nähe als auch Angst und Verletzung.
Für jemanden mit Borderline ist eine toxische Beziehung oft ein gefährliches, aber auch ein vertrautes Terrain. Es ist eine Verbindung, die sich ständig im Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz, Liebe und Schmerz bewegt. Du fühlst dich immer wieder zu der Person hingezogen, die dir in der Vergangenheit Halt gegeben hat, auch wenn diese Person dir gleichzeitig tiefen Schmerz zufügt. Diese Beziehung wird zu einem Teufelskreis: Immer wieder kommst du zurück, obwohl du weißt, dass es dir schadet. Denn in den Momenten, in denen du dich am tiefsten verletzt fühlst, wird dieser Mensch zum einzigen Ort, an dem du Trost suchst.
Du bist auf diese Person angewiesen, um die Leere zu füllen, die du in dir spürst, und sie ist der einzige „Anker“, der dich in den stürmischen Gewässern deines Lebens hält. Aber dieser Anker ist nicht stabil. Er zieht dich unter Wasser, sobald du am meisten auf ihn angewiesen bist. Und trotzdem, auch wenn du verletzt wirst, kommst du immer wieder zurück. Du kannst nicht loslassen, weil du glaubst, dass du ohne diese Person nicht überleben kannst. Du fragst dich, warum du es nicht schaffst, einfach zu gehen, obwohl du weißt, dass es dir nur Schaden zufügt.
Aber die Wahrheit ist: Die Leere, die du fühlst, ist so groß, dass du verzweifelt versuchst, sie mit der intensiven Nähe dieser Person zu füllen. Und gleichzeitig weißt du, dass diese Nähe oft mit Schmerz und Verletzung verbunden ist. Aber du kannst nicht anders. Die Angst, zu bleiben, ist genauso lähmend wie die Angst, zu gehen.
Meine Reise als „Grenzgängerin“ - der erste Blick hinter dem Abgrund
Es ist kein einfaches Leben, aber es ist mein Leben. Ein Leben, das von intensiven Gefühlen, einem ständig wechselnden Selbstbild und einer endlosen Suche nach Stabilität geprägt ist. Doch gerade in dieser Dunkelheit entdecke ich immer wieder Licht.
Der Weg als „Grenzgängerin“ ist kein leichter. Aber es ist der Weg, den ich gehe. Vielleicht ist es dieser Weg, der mir zeigt, wie stark ich wirklich bin – nicht trotz, sondern wegen meiner Unsicherheiten und Ängste.
Dieser Blog ist ein Ort, um diese Reise zu teilen. Ein Raum, um die Herausforderungen von Borderline sichtbar zu machen und die falschen Vorstellungen zu entlarven, die oft um diese Diagnose ranken. Wenn du dich auf diesem Weg befindest oder jemanden kennst, der es tut, weißt du, dass du nicht allein bist. Die Reise mag schwer sein, aber sie ist es wert, gegangen zu werden.
Ich lade dich ein, mit mir zu gehen – Schritt für Schritt, entlang der Grenzen, die uns prägen, aber auch die Freiheit in uns entdecken lassen.
Deine „Grenzgängerin“.
Blog 1. Aufmerksamkeits-Defizit-Störung “Die Bibliothek des ADS”
Willkommen auf unserem Blog!
In diesem Blog nehme ich dich mit in meinen Alltag mit ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) – eine Erkrankung, die oft missverstanden wird. Ich erzähle dir, wie sich ADS auf mein Leben, meine Beziehungen, meine Arbeit und meine Emotionen auswirkt. Du erfährst, wie ich mir Strukturen geschaffen habe, um besser mit den Herausforderungen umzugehen, und wie ich es geschafft habe, die Diagnose zu akzeptieren. Gleichzeitig beleuchte ich die Verbindung zwischen ADS und meiner Borderline-Persönlichkeitsstörung – zwei Welten, die sich oft überschneiden und verstärken
Vielleicht erkennst du dich in meinen Worten wieder oder findest Inspiration, deinen eigenen Weg zu finden. Also, lass uns eintauchen – in die Welt zwischen Chaos und Klarheit.
Willkommen auf unserem Blog!
In diesem Blog nehme ich dich mit in meinen Alltag mit ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) – eine Erkrankung, die oft missverstanden wird. Ich erzähle dir, wie sich ADS auf mein Leben, meine Beziehungen, meine Arbeit und meine Emotionen auswirkt. Du erfährst, wie ich mir Strukturen geschaffen habe, um besser mit den Herausforderungen umzugehen, und wie ich es geschafft habe, die Diagnose zu akzeptieren. Gleichzeitig beleuchte ich die Verbindung zwischen ADS und meiner Borderline-Persönlichkeitsstörung – zwei Welten, die sich oft überschneiden und verstärken
Vielleicht erkennst du dich in meinen Worten wieder oder findest Inspiration, deinen eigenen Weg zu finden. Also, lass uns eintauchen – in die Welt zwischen Chaos und Klarheit.
„Die Fließbandarbeit in meinem Kopf”
Stell dir vor, du arbeitest an einem Fließband, auf dem ständig Dinge vorbeiziehen. Manche sind groß und auffällig, andere kleiner und weniger wichtig. Doch anstatt dich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren, wirst du von allen gleichzeitig abgelenkt. Du greifst nach der einen Aufgabe, aber während du sie in der Hand hast, taucht schon die nächste auf – und plötzlich ist die erste wieder verschwunden. Das ist, wie sich mein Alltag mit ADS oft anfühlt: eine ständige Flut an Aufgaben, Gedanken und Ideen, bei denen es schwerfällt, den Überblick zu behalten und zu entscheiden, was am wichtigsten ist.
ADS, ein Computer aus 1990?
ADS, oder Aufmerksamkeits-Defizit-Störung, ist wie ein unsichtbares Band, das sich um deinen Alltag schlingt, ohne dass du es siehst – und trotzdem spürst du es ständig. Es beeinflusst deine Fähigkeit, dich zu konzentrieren, Aufgaben zu beenden und einen klaren Gedanken zu fassen. Aber es geht nicht nur um „Unaufmerksamkeit“ – es ist vielmehr eine andere Art der Wahrnehmung der Welt. Deine Gedanken fliegen ständig von einem Punkt zum nächsten, du bist kreativ, aber oft auch ziellos. ADS bedeutet nicht, dass du faul bist oder keine Disziplin hast. Es bedeutet, dass dein Gehirn einfach anders funktioniert – ein bisschen wie ein Computer, der zu viele Programme gleichzeitig laufen lässt.
ADS und ADHS: Der feine Unterschied
Obwohl die Begriffe oft miteinander verwechselt werden, gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen ADS und ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung). Beide gehören zu den Aufmerksamkeitsstörungen, aber der Unterschied liegt vor allem in der Hyperaktivität. Während bei ADHS zusätzlich eine starke Unruhe und Bewegungsdrang auftreten, ist ADS die ruhigere Form der Störung. Bei ADS haben Betroffene zwar auch Probleme, sich zu konzentrieren und Aufgaben zu strukturieren, jedoch fehlt meist die äußere Unruhe. Man ist nicht ständig in Bewegung, aber die innere Unruhe, der ständige Fluss an Gedanken, kann genauso herausfordernd sein.
Die chaotische Bibliothek“
Stell dir vor, du betrittst eine riesige Bibliothek. Die Regale sind voll – Bücher zu allen Themen, Wissen in allen Formen. Aber anstatt ordentlich einsortiert zu sein, liegen die Bücher überall, auf dem Boden, in den Regalen durcheinander, manche Seiten sind zerknittert, andere fehlen ganz. Du versuchst, ein bestimmtes Buch zu finden, aber zwischen den unordentlichen Stapeln wirst du ständig von anderen Werken abgelenkt. Du greifst nach einem, doch der nächste Gedanke zieht dich fort. So fühlt sich mein Kopf oft an – eine Bibliothek, in der ich durch den Informationsdschungel navigiere, ohne einen klaren Plan. Die Herausforderung ist nicht, die Bücher zu lesen – sondern sie in der richtigen Reihenfolge zu finden, sie zu ordnen und die Bedeutung aus all dem Chaos herauszulesen.
Wie ADS meinen Alltag beeinflusst
Stell dir vor, du hast einen Plan – du weißt genau, was du tun musst, um den Tag zu meistern. Doch dann kommt der erste Gedanke: „Oh, habe ich den Post noch beantwortet?“ oder „Was war das für ein Geräusch?“ Und plötzlich ist der Plan vergessen, und du findest dich in einem völlig anderen Raum, als der, in dem du eigentlich sein solltest. Das passiert mir oft – ich verliere mich in meinen Gedanken, verliere den Fokus, und schon ist der Tag auf der Stelle stehengeblieben.
In der Schule, später im Job, beim Einkaufen oder in sozialen Interaktionen – überall, wo eine klare Struktur gefragt ist, bin ich mit ADS oft in einer Art „Fluchtmodus“. Ich weiß, was ich tun muss, aber es fällt mir schwer, den roten Faden zu halten. Und das frustriert mich. Aber ich habe auch gelernt, dass dieser „Chaoszustand“ nicht nur Nachteile hat – ich bin kreativ, finde oft unorthodoxe Lösungen und bin flexibel, wenn es darauf ankommt.
Der Straßenverkehr in meinem Kopf“
Stell dir vor, du fährst auf einer vielbefahrenen Straße. Der Verkehr ist dicht, die Lichter blinken, und du versuchst, den Überblick zu behalten. Doch dann fährt plötzlich ein anderer Wagen in deine Richtung, ein Radfahrer überquert die Straße und ein Bus hält an der Ecke – überall um dich herum sind Störungen. Du weißt, wo du hinwillst, aber du musst ständig den Kurs anpassen, dich durch den Stau navigieren und darauf achten, dass du nicht die Kontrolle verlierst. So fühlt sich mein Alltag mit ADS an – ein ständiger Verkehr aus Gedanken, Aufgaben und Eindrücken, bei dem der richtige Weg manchmal schwer zu finden ist. Aber auch, wenn es chaotisch ist, fahre ich weiter – und manchmal finde ich überraschende Umwege, die genauso spannend sind wie das Ziel.
Danke, dass du dir den ersten Blogeintrag zum Thema „ADS“ durchgelesen hast. Ich hoffe du findest den Anfang interessant und hast Lust die nächsten Einträge auch zu lesen.
Das ist mein Weg mit ADS – und vielleicht auch deiner.
Blog 2. Aufmerksamkeits-Defizit-Störung “Die Reise in die Träume von ADS”
Die Schattenseiten des Träumens – Wenn mein Kopf mir im Weg steht
Träumen – das klingt doch eigentlich schön, oder? Es klingt nach Freiheit, nach Fantasie, nach einer Flucht aus der oft grauen Realität. Für mich als Mensch mit ADS ist das Träumen jedoch oft ein zweischneidiges Schwert…
Die Schattenseiten des Träumens – Wenn mein Kopf mir im Weg steht
Träumen – das klingt doch eigentlich schön, oder? Es klingt nach Freiheit, nach Fantasie, nach einer Flucht aus der oft grauen Realität. Für mich als Mensch mit ADS ist das Träumen jedoch oft ein zweischneidiges Schwert. Mein Kopf ist wie ein unendliches Kino: Immer läuft ein neuer Film, immer gibt es eine neue Geschichte, die erzählt werden will. Aber manchmal, da lenkt mich genau dieses Kino von der Realität ab – und plötzlich stehe ich da, mitten in einem Chaos, das ich mir selbst geschaffen habe.
Gefangen im Kopfkino
Es beginnt oft ganz harmlos. Ich sitze an meinem Schreibtisch und versuche, eine Aufgabe zu erledigen. Vielleicht eine E-Mail, vielleicht eine kleine Notiz. Aber dann passiert es: Ein Gedanke schleicht sich ein. Eine Erinnerung, eine Idee, eine Fantasie. Und bevor ich es merke, bin ich nicht mehr hier. Ich bin in meinem Kopfkino, wo die Regeln der Realität keine Bedeutung haben.
Das Problem? Während ich mich in den schönsten Träumen verliere, tickt die Zeit weiter. Die Aufgabe vor mir bleibt unerledigt, die Verantwortung wartet. Und wenn ich schließlich aus meinen Gedanken auftauche, fühle ich mich oft wie jemand, der aus einem tiefen Schlaf gerissen wurde – desorientiert, überfordert, schuldig.
Wenn das Träumen zur Blockade wird
Manchmal blockiert mich dieses Träumen komplett. Es fühlt sich an, als ob ich meinen Gedanken hilflos ausgeliefert bin. Statt an meinen Zielen zu arbeiten, verliere ich mich in „Was wäre wenn“-Szenarien. Statt eine klare Entscheidung zu treffen, überanalysiere ich jede Möglichkeit und komme zu keinem Ergebnis.
Es gibt Tage, an denen ich das Gefühl habe, dass mein Kopf gegen mich arbeitet. Ich will etwas schaffen, ich will produktiv sein – aber meine Gedanken ziehen mich immer wieder in eine andere Richtung. Ich bin dann wie ein Computer mit zu vielen geöffneten Tabs, der ständig hängt und nichts mehr schafft.
Die Folgen im Alltag
Dieses unkontrollierte Träumen hat mich oft in schwierige Situationen gebracht. In der Schule konnte ich mich nie lange genug konzentrieren, um den Stoff wirklich zu verstehen. Meine Lehrer hielten mich für faul oder unaufmerksam, und ich begann, selbst an mir zu zweifeln.
Auch im Arbeitsalltag hat mich meine träumerische Art oft behindert. Während andere ihre Aufgaben strukturiert erledigten, kämpfte ich darum, überhaupt anzufangen. Und im Privatleben? Da führte mein Abschweifen oft zu Missverständnissen. Es ist schwer, Beziehungen zu pflegen, wenn man in Gesprächen plötzlich „abdriftet“ oder wichtige Termine vergisst, weil man in seinen Gedanken verloren war.
„ Meine Gedanken waren wie Wolken, die ständig ihre Form änderten, und ich versuchte, sie festzuhalten, bevor sie wieder verschwanden.“
Meine Reise ins Land der Träume -
Danke, dass du mich bis hier hin verfolgst, ich schätze dein Interesse sehr und hoffe du hast noch einen schönen Tag:).
Blog 3. Aufmerksamkeits-Defizit-Störung “Hyperfokus, ein Ausdruck für Superkraft”
Hyperfokus: Mein geheimer Antrieb
Viele denken, ADS bedeutet, dass man sich nie konzentrieren kann. Aber das stimmt nicht ganz….
Hyperfokus: Mein geheimer Antrieb
Viele denken, ADS bedeutet, dass man sich nie konzentrieren kann. Aber das stimmt nicht ganz. Manchmal passiert etwas Magisches: der sogenannte Hyperfokus. Wenn mich ein Thema begeistert, tauche ich komplett darin ein. Stundenlang kann ich dann daran arbeiten, ohne die Zeit zu merken.
Das ist meine Superkraft, wenn es um Dinge geht, die mir wirklich wichtig sind. Egal ob ich ein kreatives Projekt starte oder ein Problem lösen muss.
Der Hyperfokus ist wie eine unsichtbare Brille, die die Welt um mich herum verschwinden lässt. Es ist, als würde alles andere in den Hintergrund treten und nur noch das, was mich interessiert, zählt. In diesen Momenten verschwinde ich förmlich in dem, was ich tue. Die Zeit wird zu einer Linie, die sich immer weiter in die Zukunft dehnt, und ich merke nicht, wie Stunden verfliegen. Es fühlt sich fast an, als könnte ich alles erreichen, als würde nichts mich aufhalten können.
Es ist eine seltene, aber mächtige Fähigkeit, die es mir ermöglicht, unglaublich produktiv zu sein – solange ich mein Interesse aufrecht erhalten kann. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Sobald der Hyperfokus nachlässt, geht oft auch das Engagement verloren. Der plötzliche Wechsel zwischen dieser intensiven Konzentration und den Phasen der Zerstörung kann überwältigend sein.
Die andere Seite dieser Superkraft ist, dass ich manchmal die Welt um mich herum völlig ignoriere. In diesen intensiven Phasen kann es passieren, dass ich wichtige Aufgaben vergesse, Gespräche versäume oder völlig die Zeit aus den Augen verliere. Auch soziale Beziehungen können darunter leiden, weil ich so in meinen eigenen Projekten versinke, dass ich nicht mehr in der Lage bin, mich auf andere zu konzentrieren.
Dennoch ist der Hyperfokus eine Seite von ADS, die ich mittlerweile zu schätzen gelernt habe. Ich habe gelernt, ihn zu nutzen, um in den Dingen, die mir am meisten bedeuten, wirklich tief zu gehen und kreative Lösungen zu finden. Wenn ich einmal in den Flow gerate, weiß ich, dass ich in der Lage bin, Dinge zu schaffen, die andere oft für unmöglich halten.
Und so ist der Hyperfokus für mich nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine erstaunliche Superkraft, die mich motiviert, zu wachsen, zu lernen und zu erschaffen.
Die Superkraft des Hyperfokus? Kennst du sie auch? Kannst du dir was darunter vorstellen?
Es ist nur eins von vielen Symptomen, aber eins, welches eine ganz besondere Bedeutung für mich hat. Ich hoffe ich konnte es etwas verständlich für dich darstellen.
Der Hyperfokus ist für mich nicht nur eine Superkraft, sondern auch ein Ausdruck dessen, was es bedeutet, eine „Grenzgängerin“ zu sein. Es gibt eine ständige Balance zwischen den Polen der Konzentration und des gedankenchaos, die mich durch meinen Alltag führt. Ich bewege mich oft zwischen extremeren Zuständen – den Momenten, in denen ich tief in einem Thema versinke, und denen, in denen ich völlig abgelenkt bin. Diese Schwankungen fühlen sich an, als würde ich ständig an der Grenze zwischen zwei Welten leben: der Welt des unaufhaltsamen Fokus und der des völligen Abdriftens.
Blog 4. Aufmerksamkeits-Defizit-Störung “Eine Beziehung mit dem ADS?”
Freundschaften – Nähe und Unsicherheiten
In Freundschaften war ich schon immer der Mensch, der „entweder alles oder nichts“ gibt. Wenn mich jemand wirklich interessiert, kann ich stundenlang zuhören, mitfühlen und mich voll und ganz auf mein Gegenüber konzentrieren. Freunde sagen oft, dass ich einfühlsam und präsent bin, und das macht mich stolz…
Freundschaften – Nähe und Unsicherheiten
In Freundschaften war ich schon immer der Mensch, der „entweder alles oder nichts“ gibt. Wenn mich jemand wirklich interessiert, kann ich stundenlang zuhören, mitfühlen und mich voll und ganz auf mein Gegenüber konzentrieren. Freunde sagen oft, dass ich einfühlsam und präsent bin, und das macht mich stolz.
Doch dann gibt es die andere Seite: Ich vergesse Geburtstage, melde mich wochenlang nicht, oder ich sage Verabredungen ab, weil mir der Alltag über den Kopf wächst. Es ist nicht so, dass mir diese Menschen nicht wichtig sind – ganz im Gegenteil. Aber manchmal verliere ich mich so sehr in meinem eigenen Chaos, dass ich schlichtweg vergesse, wie ich diese Nähe aufrechterhalten soll.
Oft habe ich Angst, dass meine Freunde mich als „zu anstrengend“ empfinden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Menschen bereit sind, sich auf meine impulsive, manchmal unzuverlässige Art einzulassen. Das hat dazu geführt, dass ich mich lange zurückgezogen habe, aus Angst, enttäuscht zu werden – oder zu enttäuschen. Doch die Freundschaften, die geblieben sind, sind umso wertvoller. Diese Menschen akzeptieren mich, wie ich bin, und erinnern mich daran, dass ich nicht perfekt sein muss, um liebenswert zu sein.
Partnerschaften – Intensität und Herausforderungen
In romantischen Beziehungen wird mein ADS oft besonders sichtbar. Ich liebe intensiv und mit ganzem Herzen, manchmal vielleicht zu intensiv. Wenn ich verliebt bin, bin ich voll und ganz in diesem Gefühl gefangen – und das kann wunderschön sein, aber auch anstrengend.
Meine Impulsivität führt manchmal dazu, dass ich ohne nachzudenken Dinge sage oder tue, die mein Partner missversteht. Ich reagiere schnell emotional, und Konflikte können sich dadurch hochschaukeln. Gleichzeitig fällt es mir schwer, Kritik anzunehmen, weil mein innerer Kritiker ohnehin ständig laut ist. In solchen Momenten brauche ich einen Partner, der Geduld mit mir hat – und manchmal auch die Fähigkeit, mich sanft aus meinem Gedankenkreis herauszuholen und das habe ich.
Exkurs: Der Weltenwandler und die Grenzgängerin
Ich, als Grenzgängerin, bewege mich ständig zwischen den Extremen. Mal tief in einem Projekt versunken, mal vollkommen zerstreut, schwanke ich zwischen Klarheit und Chaos. Es ist wie ein stetiges Überqueren von Grenzen – zwischen Gedanken, Gefühlen, Ideen, Realität und Träumen. Ich habe gelernt, auf dieser Grenze zu leben, doch oft fühle ich mich dort einsam oder verloren. Hier kommt der Weltenwandler ins Spiel: Er versteht die unterschiedlichen Welten, in denen ich mich bewege, weil er selbst die Fähigkeit hat, zwischen ihnen zu wechseln.
Er ist derjenige, der die Perspektiven ändert, der mit mir aus der distanzierten Beobachterposition heraus sieht, was in meinem Inneren vorgeht. Seine Art, die Welt zu betrachten, ist flexibel und offen. Er hilft mir, meine eigenen Grenzgänge nicht nur zu akzeptieren, sondern sie zu umarmen. Wenn ich am Rande der Orientierungslosigkeit stehe, ist er da, um mir zu zeigen, wie man die verschiedenen Welten miteinander verbindet. So wie er die Fähigkeit besitzt, von einer Welt zur nächsten zu springen, so hilft er mir, meine unterschiedlichen Seiten in Einklang zu bringen.
Doch der Weltenwandler ist nicht nur jemand, der mich stützt; er ist auch derjenige, der mir hilft, die Welten zu entdecken, die ich noch nicht kannte. Während ich als Grenzgängerin immer wieder neue Grenzen überschreite, ist er derjenige, der mich mit offenen Armen empfängt, wenn ich an einem neuen Ort ankomme, und der mir dabei hilft, die Karten für den nächsten Schritt zu lesen.
So sind der Weltenwandler und die Grenzgängerin nicht einfach nur Partner, sondern zwei untrennbare Teile, die zusammen eine Welt erschaffen, in der das Chaos nicht mehr als Hindernis, sondern als Quelle der Inspiration gesehen wird. Wir sind zwei Reisende, die gemeinsam die Grenze überschreiten – eine Reise, die uns immer wieder zu neuen Orten führt, die wir zusammen entdecken und gestalten.
Weiter:
Aber meine Liebe ist auch kreativ, spontan und voller Überraschungen. Ich bin jemand, der kleine Aufmerksamkeiten liebt, der Briefe schreibt, Geschenke bastelt oder spontane Ausflüge plant. Es sind diese Momente, in denen mein ADS nicht wie ein Hindernis, sondern wie eine Stärke wirkt.
Doch es gibt auch die Schattenseiten: In stressigen Zeiten fühle ich mich schnell überfordert, und mein Bedürfnis nach Rückzug kann für meinen Partner schwer nachvollziehbar sein. Ich habe gelernt, dass Kommunikation hier der Schlüssel ist. Offen zu sagen: „Ich brauche gerade Raum“ oder „Ich bin überfordert“ ist für mich ein wichtiger Schritt gewesen, um Missverständnisse zu vermeiden.
ADS bedeutet oft, dass Emotionen sehr intensiv erlebt werden. Freude, Wut, Trauer, Liebe – alles ist bei mir gefühlt immer auf „volle Lautstärke“ gestellt. Das ist in Beziehungen manchmal wunderschön, manchmal aber auch eine Herausforderung.
Es gibt Tage, an denen ich mich unglaublich verbunden fühle, an denen ich das Gefühl habe, mein Partner oder meine Freunde verstehen mich vollkommen. Und dann gibt es die Tage, an denen ich mich selbst nicht verstehe, in denen ich mich in meinen Gedanken verliere und Zweifel an allem habe – auch an meinen Beziehungen.
Eine meiner größten Herausforderungen ist es, diese Emotionen zu regulieren. Früher dachte ich, ich müsste mich „zusammenreißen“, aber heute weiß ich: Es geht darum, diese Gefühle zu akzeptieren und sie nicht zu verdrängen.
Eines der größten Hindernisse in meinen Beziehungen war lange Zeit meine Unfähigkeit, meine Gedanken klar auszudrücken. Ich springe oft von einem Thema zum nächsten, unterbreche aus Ungeduld und verliere mich manchmal in Details.
Ich habe gelernt, dass es okay ist, um Hilfe zu bitten, Fehler zu machen und manchmal einfach nur „ich selbst“ zu sein – mit all meinen Höhen und Tiefen. Denn am Ende des Tages sind Beziehungen genau das: ein Miteinander, in dem wir einander unterstützen, ergänzen und manchmal auch ein wenig erden.
Blog 5. Aufmerksamkeits-Defizit-Störung “Arbeiten an/mit ADS”
ADS in der Pflege
Ich ziehe meine Dienstkleidung an, während mein Kopf bereits rotiert: Habe ich alles dabei?
ADS in der Pflege
Ich ziehe meine Dienstkleidung an, während mein Kopf bereits rotiert: Habe ich alles dabei?
Es ist sechs Uhr morgens, und die Welt erwacht langsam – aber ich bin schon mittendrin. Die Station füllt sich mit Stimmen, das Piepen der Monitore, der Geruch von Kaffee und Desinfektionsmittel mischt sich in der Luft.
Was war nochmal der erste Punkt auf meiner Liste? Ach ja, die Medikamente! Nein, erst die Übergabe! Aber halt – wo ist mein Stift?
Mein Tag hat noch nicht einmal richtig begonnen, und mein ADS meldet sich bereits lautstark. Die Pflege ist eine Welt voller Struktur, Routine und Multitasking – drei Dinge, die für jemanden wie mich eher nach einem Dschungel als nach einem System klingen.
Ein Patient ruft nach Wasser, ein anderer braucht Hilfe beim Aufstehen, und dann fällt mir plötzlich ein, dass ich die Dokumentation für den Morgencheck noch nicht fertiggestellt habe. Mein Gehirn fühlt sich an wie eine zu schnell abgespielte Playlist: Alles läuft durcheinander, und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.
Jede Kleinigkeit zieht meine Aufmerksamkeit auf sich.
Manchmal stehe ich mitten im Flur, weil ich plötzlich vergessen habe, wohin ich eigentlich wollte. Oder ich merke, dass ich aus Versehen zwei Aufgaben angefangen habe, ohne eine davon zu beenden.
ADS macht mich empfindsamer für die Emotionen anderer. Ich sehe Dinge, die andere vielleicht übersehen – ein zittriger Blick, ein ungesagtes Wort, das Lächeln hinter einer Träne. Ich nehme Menschen oft intuitiv wahr, und das hilft mir, echte Verbindungen zu schaffen.
Dokumentation – ein Wort, das mir Angst macht. Ich weiß, wie wichtig sie ist, aber mein ADS hat da andere Pläne. Details verschwimmen, Informationen rutschen durch mein Gedächtnis wie Wasser durch meine Hände. Oft erwische ich mich dabei, dass ich etwas aufschreiben will, aber der nächste Alarm oder eine neue Aufgabe reißt mich wieder heraus.
Deshalb habe ich gelernt, mit kleinen Tricks zu arbeiten. Ich nutze Notizen, Apps und Checklisten, um den Überblick zu behalten. Es ist nicht perfekt, und ja, manchmal vergesse ich trotzdem etwas – aber es wird besser. Ich habe akzeptiert, dass ich meine eigene Art von Ordnung finden muss, die für mich funktioniert.
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„Denn letztendlich ist es nicht das Chaos, das mich definiert, sondern die Art, wie ich es zu meinem eigenen mache.“
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Ich als Grenzgängerin möchte meine Erfahrungen mit euch teilen, wie ich in der Pflege an meine Grenzen gehe und sie auch mal überschreite, um mich selber herauszufordern. Ich überschreite die Grenzen, um meinen Traum auszuleben. Es ist herausfordernd aber es lohnt sich!
Es soll auch euch zeigen, dass es sich lohnt trotz Schwierigkeiten an sich zu glauben und seine Ziele zu verfolgen!
Blog 6. Aufmerksamkeits-Defizit-Störung “Kind sein – mit tausend Gedanken zugleich”
ADS in meiner Kindheit – Das stille Chaos
Schon als Kind war ich irgendwie „anders“, auch wenn das damals niemand so richtig benennen konnte. Ich war die Träumerin, die oft stundenlang in ihrer eigenen Welt zu versinken schien…
ADS in meiner Kindheit – Das stille Chaos
Schon als Kind war ich irgendwie „anders“, auch wenn das damals niemand so richtig benennen konnte. Ich war die Träumerin, die oft stundenlang in ihrer eigenen Welt zu versinken schien. Während die anderen Kinder im Unterricht aufmerksam den Lehrern lauschten, malte ich kleine Figuren in die Ränder meines Heftes oder starrte aus dem Fenster und stellte mir vor, ich wäre ein Vogel, der über die Wolken fliegt. Manchmal rief mich die Lehrerin aus meinen Gedanken zurück – und ich erschrak, weil ich keine Ahnung hatte, worum es gerade ging.
Ständig zu viel oder zu wenig
Es war nie so, dass ich einfach „faul“ war. Im Gegenteil: Wenn mich etwas interessierte, konnte ich Stunden damit verbringen, es zu erforschen. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich von Dinosauriern fasziniert war. Ich las alle Bücher, die ich finden konnte, und konnte die Namen der verschiedenen Arten auswendig. Doch sobald es um Mathe oder Grammatik ging, fühlte ich mich wie blockiert. Ich wollte es schaffen, aber die Zahlen und Regeln verschwammen in meinem Kopf wie ein Puzzle, bei dem immer ein Teil fehlte.
Zuhause war ich oft unruhig. Meine Eltern mussten mich ständig ermahnen: „Bleib doch mal sitzen!“, „Warum fängst du etwas an und hörst dann mitten drin auf?“ Ich begann unzählige Projekte – von Basteleien über Spiele bis hin zu kreativen Geschichten – doch selten führte ich sie zu Ende. Meine Kinderzimmerwände waren eine Collage aus halbfertigen Zeichnungen, unfertigen Bastelprojekten und kleinen Notizen, die ich mir selbst geschrieben hatte, um bloß nichts zu vergessen.
Freunde
Freundschaften waren auch nicht immer leicht. Einerseits liebte ich es, mit anderen zu spielen, andererseits fühlte ich mich schnell überfordert. Ich wechselte oft zwischen Euphorie und Rückzug.
Andere Kinder verstanden nicht, warum ich manchmal so „sprunghaft“ war. Einige fanden es lustig, dass ich im Eifer des Gefechts Dinge vergaß oder mich plötzlich in Gesprächen verlor. Doch ich fühlte mich oft wie ein Außenseiter, weil ich spürte, dass ich irgendwie nicht „mithalten“ konnte.
Die ständigen Verluste
Eine Sache, die mich besonders geprägt hat, war mein chronisches Vergessen. Ich habe unzählige Federmappen, Mäppchen und Turnbeutel verloren – die meisten davon tauchten nie wieder auf. Oft vergaß ich, dass wir Hausaufgaben hatten, oder ich ließ mein Schulbuch im Klassenraum liegen. Meine Eltern und Lehrer waren frustriert, weil sie dachten, ich wäre einfach unorganisiert oder würde nicht aufpassen. Dabei war ich einfach überfordert mit der Flut an Dingen, die ich gleichzeitig im Kopf behalten sollte.
Meine Gefühle als Kind
Ich erinnere mich daran, dass ich oft das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein. Andere Kinder schienen so „normal“
zu sein – sie konnten zuhören, ihre Sachen ordentlich aufschreiben und ihre Aufgaben pünktlich erledigen. Ich dagegen fühlte mich wie in einem ständigen Wettlauf, bei dem ich immer ein paar Schritte hinterher laufe. Dieses Gefühl des Andersseins, dieses ständige Scheitern an scheinbar simplen Dingen, hinterließ Narben. Schon früh hatte ich Angst, Erwartungen nicht erfüllen zu können, und begann, an mir selbst zu zweifeln.
In der Schule wollte ich unbedingt dazugehören, wollte genauso „funktionieren“ wie die anderen, doch es gelang mir nie ganz. Egal wie sehr ich mich bemühte, es gab immer etwas, das ich vergaß, falsch machte oder übersehen hatte. Ich wünschte mir so sehr, „normal“ zu sein, nicht ständig von meinem eigenen Kopf verarscht zu werden.
Die ersten Hinweise, die niemand erkannte
Rückblickend gab es so viele kleine Hinweise darauf, dass ich ADS hatte. Doch in meiner Kindheit wurde es meist als „ungezogen“, „zu sensibel“ oder einfach „unaufmerksam“ abgetan. Lehrkräfte und auch meine Eltern verstanden nicht, warum ich so große Schwankungen in meinen Leistungen hatte – warum ich an einem Tag brillieren konnte und am nächsten komplett abwesend wirkte.
Es gab auch Momente, in denen ich wütend auf mich selbst wurde. Warum konnte ich mir nicht einfach merken, wo mein Stift war? Warum schaffte ich es nicht, Hausaufgaben rechtzeitig zu erledigen, obwohl ich es wirklich wollte? Dieses innere Gefühl des Scheiterns hing an mir und ließ mich oft mit einem dicken Kloß im Hals ins Bett gehen.
Trost in meiner eigenen Welt
Was mich damals rettete, war meine Fantasie. In meiner eigenen Welt konnte ich sein, wer ich wollte – stark, mutig und perfekt. Ich malte mir Geschichten aus, baute Fantasiewelten, die mir die Struktur und Sicherheit gaben, die ich im echten Leben so oft vermisste. Es war mein Rückzugsort, mein sicherer Hafen.
Diese kreative Seite war gleichzeitig ein Geschenk und ein Fluch: Sie ließ mich flüchten, half mir aber auch, in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Denn selbst wenn ich mich oft „falsch“ fühlte, war meine innere Welt immer ein Ort, an dem ich mich selbst akzeptieren konnte.
Der Blick zurück
Heute, als Erwachsene, kann ich vieles anders sehen. Mein chaotisches Verhalten, meine Unruhe, mein Vergessen – all das waren keine persönlichen Schwächen. Es war ADS, eine neurologische Besonderheit, die mein Leben von Anfang an geprägt hat.
Würde ich mir als Kind heute einen Rat geben können, wäre es dieser: „Du bist nicht faul, dumm oder falsch. Dein Gehirn funktioniert einfach ein bisschen anders – und das ist okay.“
Mit dieser Erkenntnis und der Diagnose habe ich gelernt, mit mir selbst nachsichtiger zu sein und das Kind, das ich damals war, mit all seinen Eigenheiten anzunehmen. Mein ADS hat mich zwar oft herausgefordert, aber es hat mich auch zu der Person gemacht, die ich heute bin. Und darauf bin ich stolz
Als Kind konnte ich mich nie wirklich in das Bild des „normalen“ Kindes einfügen. Ich war oft in meinen Gedanken verloren, stundenlang verträumt oder völlig vertieft in Dinge, die mich wirklich interessierten. Doch während andere Kinder scheinbar mühelos mit den Regeln der Welt umgingen, war ich häufig überfordert, irritiert und oft frustriert.
Eine Grenzgängerin zu sein, symbolisiert für mich die Fähigkeit, nicht nur die Grenzen zwischen verschiedenen Zuständen zu erleben, sondern diese auch zu navigieren und zu hinterfragen.
Grenzgängerin bedeutet für mich auch, dass ich in meiner Kindheit oft an den Grenzen dessen, was als „normal“ galt, entlang ging. Der ständige Druck, mich den gesellschaftlichen Erwartungen anzupassen, war eine Herausforderung. Doch als Erwachsene habe ich gelernt, diese Grenzen nicht mehr als Einschränkungen, sondern mit einer Gelassenheit zu sehen. In einer Welt, die oft klare Linien und Regeln zieht, bin ich eine Grenzgängerin, die sich bewusst jenseits dieser Linien bewegt, um ihre eigene Identität und ihren eigenen Weg zu finden. Vielleicht als Art Rebelliion.
Blog 7. Aufmerksamkeits-Defizit-Störung “Selbsthilfe oder Selbstsabotage?”
ADS und Speed-Sucht: Der gefährliche Weg der Selbsttherapie
Es gibt einen beunruhigenden Zusammenhang zwischen ADS und der Anfälligkeit für Substanzmissbrauch, insbesondere für stimulierende Substanzen wie Speed (Amphetamine)…
ADS und Speed-Sucht: Der gefährliche Weg der Selbsttherapie
Es gibt einen beunruhigenden Zusammenhang zwischen ADS und der Anfälligkeit für Substanzmissbrauch, insbesondere für stimulierende Substanzen wie Speed (Amphetamine). Für viele Betroffene beginnt dieser Weg aus einer verzweifelten Suche nach Fokus, Klarheit und Kontrolle – Dinge, die für Menschen mit ADS oft schwer zu erreichen sind.
Der Drang nach Selbsttherapie
ADS ist gekennzeichnet durch einen Mangel an Dopamin im Gehirn. Dieses Defizit führt zu Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und einer ständigen inneren Unruhe. Für viele fühlt sich das an, als würde das Gehirn nie „stillstehen“, und jede Aufgabe, die Fokus erfordert, wird zur überwältigenden Herausforderung.
Medikamente wie Methylphenidat (Ritalin) oder Amphetaminsalze, die oft bei ADS verschrieben werden, helfen, den Dopaminspiegel im Gehirn zu regulieren. Doch was passiert, wenn jemand keine Diagnose oder keine medikamentöse Behandlung erhält? Viele Betroffene suchen nach einem anderen Weg, um ihren Zustand zu „behandeln“ – oft ohne es bewusst zu merken. Hier kommt Speed ins Spiel.
Speed, eine illegale Form von Amphetaminen, hat auf das Gehirn eine ähnliche Wirkung wie ADS-Medikamente. Es steigert den Dopaminspiegel, erhöht die Konzentrationsfähigkeit und sorgt für ein Gefühl von Energie und Klarheit. Für jemanden, der sich sonst im Chaos der eigenen Gedanken verliert, kann dies wie eine „Erlösung“ wirken.
Der gefährliche Teufelskreis
Für Betroffene mit ADS kann der erste Kontakt mit Speed wie ein Aha-Moment wirken. Plötzlich scheinen all die Aufgaben, die zuvor unmöglich schienen, machbar zu sein. Die Gedanken sind geordnet, das Chaos im Kopf beruhigt sich, und es fühlt sich an, als wäre man endlich „normal“. Doch diese scheinbare Erleichterung hat einen hohen Preis.
Speed sorgt zwar kurzfristig für eine Verbesserung der Symptome, aber auf lange Sicht verschlimmert es die Situation. Der Körper gewöhnt sich schnell an die Substanz, und um denselben Effekt zu erzielen, braucht man immer mehr davon. Zudem führt der Konsum zu Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Herzrasen und schwerwiegenden psychischen Folgen wie Angststörungen oder Depressionen.
Für jemanden mit ADS, der ohnehin schon mit emotionalen Schwankungen kämpft, verstärken sich diese Probleme durch den Substanzmissbrauch oft erheblich.
Warum Betroffene besonders gefährdet sind
Menschen mit ADS sind anfälliger für Süchte, weil sie oft unbewusst nach Möglichkeiten suchen, ihre Symptome zu kompensieren. Neben der Suche nach Klarheit spielt auch die Impulsivität eine Rolle, die bei ADS häufig ist. Spontane Entscheidungen – wie das Ausprobieren von Drogen – werden nicht immer mit den langfristigen Konsequenzen abgewogen.
Hinzu kommt, dass viele Betroffene mit ADS über Jahre mit Ablehnung, Überforderung und einem Gefühl der „Andersartigkeit“ leben. Drogen wie Speed scheinen nicht nur die Symptome zu lindern, sondern auch das Selbstwertgefühl zu stärken.
Der Weg aus der Sucht
Für Betroffene, die mit Speed oder anderen Substanzen experimentieren, ist der Ausstieg oft schwer, weil sie Angst haben, ohne die Droge wieder ins alte Chaos zurückzufallen. Hier ist es wichtig, professionelle Hilfe zu suchen. Eine ADS-Diagnose kann der erste Schritt sein, um die Erkrankung richtig zu behandeln und den Missbrauch zu beenden.
Medikamente wie Ritalin oder Amphetaminpräparate können helfen, die Symptome zu lindern, ohne den schädlichen Einfluss illegaler Drogen. Gleichzeitig sind Verhaltenstherapie und Selbsthilfestrategien entscheidend, um mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen.
Selbstfürsorge statt Selbstzerstörung
Der Missbrauch von Speed ist ein gefährlicher Versuch, ADS-Symptome zu therapieren. Doch es gibt gesündere und nachhaltigere Wege, um mit der Erkrankung umzugehen. Der erste Schritt ist, sich selbst und die Diagnose zu akzeptieren. Zu erkennen, dass ADS keine Schwäche ist, sondern ein Teil der eigenen Persönlichkeit, hilft, die Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, ohne den Griff zu schädlichen Substanzen
Ein Gehirn, das nie stillsteht, das von Gedankensprüngen und Impulsen geprägt ist, das in einem ständigen Wechselspiel zwischen Chaos und Fokus lebt. An der Grenze von Überforderung und Überstimulation. Und genau hier entsteht die Versuchung, Substanzen wie Speed zu nutzen, um diese Grenzen scheinbar zu kontrollieren.
Als Grenzgängerin kenne ich das Gefühl, immer zwischen Welten zu leben – zwischen Chaos und Klarheit, zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Der Konsum von Speed wird zu einer Versuchung, weil er diese Grenzen scheinbar verwischt. Er erlaubt mir, tiefer in eine Welt der Kontrolle einzutauchen, ohne ständig mit der anderen Seite – dem Chaos – konfrontiert zu sein. Doch das ist eine Illusion. Speed macht die Grenzen nicht verschwinden, sondern verschiebt sie nur.
Ich verliere die Fähigkeit, auf natürliche Weise zwischen den Welten zu navigieren, und die Grenze zwischen Hilfe und Abhängigkeit verschwimmt. Ich stehe dann nicht mehr nur an der Grenze zwischen den Welten, sondern fühle mich, als würde ich zwischen ihnen zerrissen werden.
Es hat mich auch gelehrt, dass wahre Kontrolle nicht von außen kommen kann. Ich muss meine eigenen Wege finden, mit meinen Extremen zu leben, ohne mich von Substanzen abhängig zu machen, die diese Grenzen nur künstlich verschieben.
„Die Grenzgängerin in mir erinnert mich daran, dass das Leben mit ADS kein Kampf gegen die Grenze ist, sondern eine Reise entlang dieser Grenze, bei der ich immer wieder lerne, mit meinem inneren Chaos zu kommunizieren.“
Blog 1. Dissoziative Identitätsstörung “Einführung der Welten”
Willkommen auf meinem Blog über Dissoziative Identitätsstörung (DIS)!
Schön, dass du hier bist. Dieser Blog ist ein Herzensprojekt, in dem ich nicht nur über die theoretischen und medizinischen Aspekte der Dissoziativen Identitätsstörung schreibe, sondern auch tiefe Einblicke in meine persönliche Gefühlswelt als Betroffener gebe.
Willkommen auf meinem Blog über Dissoziative Identitätsstörung (DIS)!
Schön, dass du hier bist. Dieser Blog ist ein Herzensprojekt, in dem ich nicht nur über die theoretischen und medizinischen Aspekte der Dissoziativen Identitätsstörung schreibe, sondern auch tiefe Einblicke in meine persönliche Gefühlswelt als Betroffener gebe.
Hier möchte ich meine Erlebnisse, Herausforderungen und auch die besonderen Momente meines Alltags mit meiner DIS mit dir teilen. Es geht darum, dir einen authentischen Einblick zu geben, wie das Leben mit dieser komplexen Störung wirklich ist – die Höhen, die Tiefen und alles dazwischen.
Vielleicht bist du selbst betroffen, kennst jemanden mit einer DIS oder möchtest einfach mehr darüber lernen – ganz gleich, warum du hier bist: Mein Ziel ist es, durch offene Worte Verständnis und Verbindung zu schaffen.
Lass uns gemeinsam die Stigmata abbauen, das Unsichtbare sichtbar machen und eine sichere Gemeinschaft für Austausch und Verständnis aufbauen. Schön, dass du diesen Weg mit mir gehst!
Kurzer medizinischer Anteil:
Ja ich weiß, der medizinische Aspekt. Aber auch der ist wichtig um zumindest die Hintergründe der Erkrankung ein bisschen zu verstehen. Keine Sorge: Ist der kürzeste Part
Dissoziative Identitätsstörung (DIS): Kurze medizinische Übersicht
Die Dissoziative Identitätsstörung (DIS), früher bekannt als multiple Persönlichkeitsstörung, ist eine psychische Störung, bei der eine Person zwei oder mehr unterschiedliche Identitäten oder Persönlichkeitszustände entwickelt. Diese Identitäten können sich in ihrem Verhalten, Erinnerungen, Vorlieben und sogar physiologischen Merkmalen unterscheiden.
Wichtige Fakten: TW Missbrauch
• Ursache: Häufig resultiert DIS aus schwerem, frühkindlichem Trauma, insbesondere wiederholtem Missbrauch oder Vernachlässigung. Die Störung wird als Schutzmechanismus des Gehirns interpretiert, um unerträgliche Erfahrungen abzuspalten.
• Symptome:
• Wechsel zwischen Identitäten (“Switches”)
• Erinnerungslücken (Amnesie), oft für Alltagsgeschehen oder belastende Ereignisse
• Dissoziative Symptome wie Depersonalisation (sich fremd fühlen im eigenen Körper) oder Derealisation (die Umwelt erscheint unwirklich)
• Diagnose: Die Diagnose erfolgt durch erfahrene Fachleute wie Psychiater oder Therapeuten anhand der Kriterien im DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen).
• Behandlung: Ziel ist nicht das “Wegmachen” der Identitäten, sondern die Integration und Stabilisierung durch Psychotherapie, oft kombiniert mit Traumatherapie.
DIS ist selten, aber real. Sie wird oft missverstanden und fälschlicherweise mit filmischen Darstellungen oder Vorurteilen assoziiert. Die Betroffenen kämpfen jedoch mit einer echten, oft sehr belastenden Störung.
Ich hoffe du konntest ein bisschen den medizinischen Hintergrund der Erkrankung nachvollziehen. Bei weiteren Fragen könnt ihr gerne den Link hier folgen —> https://www.msdmanuals.com/de/heim/psychische-gesundheitsst%C3%B6rungen/dissoziative-st%C3%B6rungen/dissoziative-identit%C3%A4tsst%C3%B6rung
Als nächstes kommt:
🌍 Die Reise zu meiner Diagnose: Dissoziative Identitätsstörung (DIS)
Hier möchte ich ein bisschen auf meine Gefühlswelt eingehen und wie ich es geschafft habe die Erkrankung zu akzeptieren und mit ihr zu leben. Seid ihr bereit? Setzt euch Kopfhörer auf und kommt mit auf eine Reise…
Heute möchte ich euch auf eine Reise mitnehmen – meine Reise zu einer Diagnose, die mein Leben komplett verändert hat: Dissoziative Identitätsstörung (DIS). 🧠✨
Vor kurzem wurde diese Diagnose offiziell bestätigt, aber sie war schon lange eine Art Schatten, der über mir hing. Schon seit Jahren stand der Verdacht im Raum, doch ich konnte (und wollte) es nie ganz annehmen. Jetzt, da ich endlich weiß, was mit mir los ist, möchte ich euch daran teilhaben lassen – an den Kämpfen, den Erkenntnissen und auch den Momenten, die mich stärker gemacht haben.
Meine fünf Anteile: die Wegbegleiter meiner Seele
Ich bin nicht allein in meinem Kopf. Es gibt fünf Anteile, die mich durch mein Leben begleiten: Shadow, Jeff, Sady, Aki und Whisper. Jeder von ihnen hat seine eigene Persönlichkeit, eigene Trigger und Stärken – und sie sind ein großer Teil dessen, was mich ausmacht.
Aber es wäre gelogen zu sagen, dass das immer einfach ist. Besonders im Alltag und in meiner Beziehung zu der Grenzgängerin, meiner unglaublichen Partnerin 💕, machen sie sich bemerkbar. Sie kommen oft unkontrolliert raus, besonders wenn ich getriggert werde. Das können Worte sein, bestimmte Aktionen, Düfte oder Situationen.
Ein Beispiel? Aki, mein kindlicher Anteil, liebt Süßigkeiten 🍭🍬. Wenn ich Süßes sehe, kann es passieren, dass sie plötzlich da ist – voller Begeisterung und Neugier. Sie schreibt übrigens gerade mit und besteht darauf, dass ich hier viele Emojis benutze, weil das zu ihr passt. 😄
Eine komplizierte Vergangenheit
Die Wahrheit ist: Es hat lange gedauert, bis ich überhaupt verstanden habe, dass ich Anteile habe – geschweige denn, wie ich mit ihnen umgehen soll. Als Jugendlicher fühlte ich mich oft wie ein Zuschauer meines eigenen Lebens. Es gab Momente, an die ich mich kaum erinnern konnte, aber andere erzählten mir später, wie "anders" ich gewirkt hatte.
Meine Ex-Freundin – nennen wir sie Lisa – war die Erste, die mich darauf aufmerksam machte. Sie sagte, ich hätte mich in Stressmomenten "verändert". Ironischerweise hat Lisa selbst durch (Triggerwarnung: sexuelle Gewalt und emotionalen Missbrauch) dazu beigetragen, dass einige meiner Anteile überhaupt entstanden sind. 💔
Diese Erkenntnis war schmerzhaft, aber auch der erste Schritt auf meinem Weg, mich selbst besser zu verstehen.
Die erste Krise: Jeff und die Polizei 🚓
Eine meiner prägendsten Erinnerungen an diese Zeit war meine erste große Krise. Jeff, einer meiner Anteile, hatte meiner damaligen besten Freundin so große Angst gemacht, dass sie den Notruf rief. Sie sperrte mich (bzw. Jeff) auf dem Balkon aus, um sich zu schützen, bis Polizei und Rettungsdienst eintrafen.
TW Fixierung Jeff, der besonders stark auf Polizei als Trigger reagiert, diskutierte mit den Beamten so heftig, dass sie ihm Handschellen anlegen wollten. Nach kurzer Diskussion stimmte er zu – auf seine Weise ruhig, fast kalkuliert. Auf dem Weg ins Krankenhaus bestand er darauf, mit seinem Namen angesprochen zu werden: Jeff. Das wurde sogar im Bericht festgehalten.
In der Klinik erzählte ich, was ich noch wusste, und hörte den Rest von anderen. Doch auch dort sah niemand die Anzeichen einer DIS. Stattdessen bekam ich die Diagnose paranoide Schizophrenie – was zwar stimmt, aber eben nicht alles erklärt hat.
Der Weg zur Diagnose: Ein langer Kampf
Es hat Jahre gedauert, bis ich endlich die richtige Diagnose bekam. Und ehrlich? Es war ein harter Weg. Viele Fachärzte sahen nur die Schizophrenie und übersahen die Hinweise auf meine Anteile. Erst vor kurzem wurde die DIS offiziell diagnostiziert – und plötzlich ergab so vieles in meinem Leben Sinn.
Wie ich heute mit meinen Anteilen lebe
Heute kann ich sagen, dass ich meinen Frieden mit meiner DIS gefunden habe. Es ist nicht immer leicht, aber ich habe gelernt, meine Anteile zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. 💬 Die Grenzgängerin unterstützt mich dabei so unglaublich – sie ist wie ein Anker, der mich hält, selbst wenn die Stürme in meinem Kopf toben. 🌊
Sie hilft mir, Trigger zu analysieren, führt Gespräche mit meinen Anteilen und reflektiert mit mir, wenn etwas passiert. Sie versteht sich sogar mit fast allen Anteilen – was für mich ein echtes Wunder ist. 💕
In den letzten drei Monaten (Stand: 20.12.24) hatte ich keine einzige Krise. 🎉 Natürlich gibt es stressige Momente oder Trigger, die uns herausfordern, aber im Großen und Ganzen fühle ich mich, als würde ich mit meinen Anteilen in einer WG leben. Manchmal gibt es Streit, aber meistens kommen wir gut klar. 😌
Warum ich das teile
Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag nicht nur Verständnis schaffen, sondern auch anderen Betroffenen Mut machen kann. Es ist okay, anders zu sein. Es ist okay, Zeit zu brauchen, um sich selbst zu verstehen. Und es ist okay, Unterstützung anzunehmen.☺️
Gut das zu schreiben war schon sehr emotional und natürlich auch leicht triggernd, aber im Gegensatz zu früher löst das keine Krise aus, was für mich schon ein Fortschritt ist.🫡 Jetzt will ich euch mitnehmen in:
Ein Alltag mit meiner DIS: Ein Einblick in den Tag des „Weltenwanderers“
Morgens aufzustehen ist für mich und meine Anteile oft der erste Kampf des Tages. Gerade Sady, meine depressive Seite, wird dabei schnell getriggert. Das Alleinsein beim Aufwachen ist für ihn ein riesiger Trigger, der dazu führen kann, dass er in seine dunklen Gedanken abrutscht (Triggerwarnung: selbstverletzendes Verhalten und Suizidgedanken). Es fühlt sich dann an, als würde er die ganze Last der Welt spüren. Wenn ich allerdings mit der „Grenzgängerin“ aufwache, lindert ihre Nähe und Wärme diese Gedanken ein wenig, auch wenn Sady diese Zuneigung oft nicht richtig zulassen kann.
Sollten wir es gemeinsam schaffen, aufzustehen, beginnt die nächste Herausforderung: sich für den Tag fertig zu machen. Hier kommt häufig Aki ins Spiel, mein weiblicher Anteil, der sehr auf unser Äußeres achtet. Aki hat klare Routinen: Zähne putzen, Haare machen, Gesicht pflegen, Parfüm auftragen – all das gibt ihr ein Gefühl von Ordnung und Kontrolle. Für Sady und mich selbst fühlt sich das jedoch manchmal wie ein riesiger Berg an, den wir kaum erklimmen können. Wenn wir es schaffen, nur unsere Zähne zu putzen, ist das bereits ein kleiner Sieg.
Der nächste Schritt ist der Weg zur Schule – sofern ich nicht aufgrund von Motivationslosigkeit und Erschöpfung krankgemeldet bin. Die Autofahrt dorthin ist ein Wechselspiel aus „Switches“, da sowohl Jeff als auch Shadow auf diese Situation reagieren. Shadow, mein Beschützer, sorgt in solchen Momenten dafür, dass ich sicher unterwegs bin und mich nicht bedroht fühle. Bei Jeff hingegen wird es riskanter: Seine impulsive und waghalsige Art kann das Fahren zu einem gefährlichen Unterfangen machen, vor allem wenn er angespannt oder gestresst ist.
In der Schule selbst ist es meist relativ ruhig. Es gibt wenige „Switches“, außer ein Anteil wird durch etwas sehr Bestimmtes getriggert. Meine Klassenkameraden merken oft, dass ich mich in solchen Momenten verändere: mal distanzierter, mal offener oder auch fröhlicher – je nachdem, wer gerade draußen ist.
Nach der Schule stehen zwei Szenarien zur Auswahl: Entweder ich fahre nach Hause, oder ich verbringe Zeit mit meiner Partnerin, der Grenzgängerin. Letzteres ist für mich und meine Anteile wie ein Urlaub vom Alltag. Bei ihr fühle ich mich sicher und entspannt, und es ist eine Gelegenheit für meine Anteile, einfach mal sie selbst zu sein und den Tag zu genießen.
Wenn ich jedoch allein nach Hause fahre, ist es eine andere Geschichte. Dann versuche ich oft, die Zeit durch Schlaf zu überbrücken. Das hilft mir, nicht zu viel nachzudenken – besonders über die Grenzgängerin, wenn sie gerade verhindert ist.
Angenommen, ich verbringe den Abend bei ihr: Wir spielen Spiele, stellen uns gegenseitig Fragen, reflektieren den Tag und genießen einfach die gemeinsame Zeit. Manchmal konsumieren wir auch Drogen, wie Speed, was den Abend verlängern kann – doch das Kuscheln und die Nähe bleiben das Wichtigste. Wenn sie schließlich einschläft, habe ich oft Zeit, den Tag Revue passieren zu lassen – entweder allein oder mit ihrer Unterstützung.
Das ist mein Alltag, unspektakulär auf den ersten Blick, aber gefüllt mit Kämpfen, kleinen Siegen und Momenten der Ruhe. Gerade die Zeit bei meiner Partnerin ist mein „Safe-Place“, der mir hilft, durchzuhalten und die vielen Herausforderungen mit meinen Anteilen zu bewältigen.
Puuh dieser Absatz war wieder ein bisschen ernster, aber wir sind noch nicht fertig 😉 wir wollen auf das Thema Stigmatisierung eingehen und Missverständnisse aus dem Weg schaffen!! Damit Menschen mehr Verständnis für die Erkrankungen haben. Dazu gebe ich jetzt immer ein Mythos und die Aufklärung. Bereit? Dann mal los:
Allgemeine TW über sexuelle Gewalt, Trauma, generelle Gewalt, Rape etc.
Mythos 1: Menschen mit DIS sind gefährlich oder unberechenbar.
Aufklärung: Dieser Mythos verstärkt die Stigmatisierung von Menschen mit DIS. Die Mehrheit der Menschen mit DIS ist nicht gefährlich. In der Tat sind sie häufig die Opfer von Missbrauch oder Trauma. Die verschiedenen Identitäten in DIS sind eine Bewältigungsstrategie, die den Betroffenen hilft, mit belastenden Erlebnissen umzugehen, aber sie machen die Person nicht gewalttätig oder unberechenbar.
Mythos 2: DIS kann sofort geheilt werden.
Aufklärung: DIS ist eine komplexe und langwierige Störung, die nicht einfach "geheilt" werden kann. Die Behandlung erfordert in der Regel jahrelange psychotherapeutische Arbeit, um das Trauma zu verarbeiten, die verschiedenen Identitäten zu integrieren und die betroffene Person in die Lage zu versetzen, ein funktionales Leben zu führen. Die Therapie ist oft ein langfristiger Prozess, der Geduld und Unterstützung von Fachleuten und dem sozialen Umfeld erfordert.
Mythos 3: DIS tritt nur aufgrund von körperlichem Missbrauch auf.
Aufklärung:
DIS kann durch verschiedene Arten von Trauma verursacht werden, nicht nur durch körperlichen Missbrauch. Emotionale Vernachlässigung, sexueller Missbrauch, psychischer Missbrauch und andere stressige oder traumatische Erfahrungen, wie z.B. der Verlust eines Elternteils oder extrem belastende Lebensumstände, können ebenfalls zur Entwicklung von DIS führen. Trauma ist eine sehr individuelle Erfahrung, und unterschiedliche Menschen reagieren auf unterschiedliche Weisen darauf.
Das waren jetzt drei Mythen mit denen aufgeräumt werden musste. Stigmatisierung ist schon scheiße oder? Wie dem auch sei, kommen wir zum letzten Teil-Thema des ersten Blogs, es soll jetzt um die Kommunikation im System gehen. Was das heißen soll? Naja, wie verständigen sich die Anteile untereinander? Gibt es Freundschaften? Wie kommuniziere ich mit den Anteilen und geht das überhaupt? Fast alles möchte ich aufklären, dazu stelle ich euch kurz meine Anteile vor:
In meinem System gibt es fünf Anteile, die jeder auf ihre Weise eine ganz besondere Rolle spielen. Jeder dieser Anteile trägt dazu bei, dass das System trotz aller Herausforderungen zusammenhält. Sie haben ihre eigenen Stärken, Schwächen und Aufgaben – und sind dennoch untrennbar miteinander verbunden. Hier möchte ich sie euch etwas näher vorstellen:
1. Shadow 🌑
Aufgabe: Beschützer in Konflikten und bei Ablehnung.
Stärken: Shadow ist der kühle Kopf in stressigen Situationen. Wenn alles aus den Fugen gerät, ist er da, um ruhig zu bleiben und mit klaren Worten zu helfen. Mit seiner direkten, manchmal provokanten Art kann er auch in hitzigen Momenten vermitteln, was das System sehr stärkt.
Schwächen: Shadow hat es schwer, mit sexueller Nähe umzugehen und fühlt sich oft von einem Kontrollzwang geplagt. Er will alles im Griff haben, was manchmal zu viel wird.
Besondere Merkmale: Shadow ist wie der stille Beschützer, der in schwierigen Momenten auftaucht, um das System zu unterstützen, auch wenn seine Art manchmal als hart empfunden wird. 💬
2. Aki 🌸
Aufgabe: Das innere Kind bewahren und Manie kontrollieren.
Stärken: Aki ist das pure Leben! Sie bringt Freude, Energie und Fürsorge in unser System und steckt andere mit ihrer fröhlichen Art an. Sie hat immer ein Lächeln auf den Lippen und findet fast immer die richtigen Worte, um das Herz zu erwärmen.
Schwächen: Aki wird von sexuellen Handlungen getriggert und hat oft mit inneren Konflikten und einem Suchtverhalten zu kämpfen. Extreme negative Emotionen überfordern sie.
Besondere Merkmale: Aki ist das kleine, fröhliche Kind in uns, das versucht, die Welt mit einem Lächeln zu erobern – auch wenn es manchmal hart ist. 💖
3. Jeff 🛡️
Aufgabe: Schutz in gefährlichen Situationen.
Stärken: Jeff ist der Verteidiger des Systems. Wenn Gefahr droht, übernimmt er das Kommando, um das System zu schützen – sei es körperlich oder verbal. Er hilft, die Wut und Aggressionen zu kanalisieren, die im System stecken.
Schwächen: Jeff hat Schwierigkeiten, rational zu denken, und wird schnell angespannt. Wenn er unter Druck steht, kann er sehr impulsiv reagieren und sich zu gewaltsamen Handlungen hinreißen lassen.
Besondere Merkmale: Jeff ist der „Kämpfer“, der das System in Schutz nimmt, aber auch jemand, der mit seinen eigenen inneren Dämonen kämpft. 🥊
4. Sady 🌧️
Aufgabe: Kompensation von Selbstverletzung und Suizidgedanken.
Stärken: Sady tritt selten in Erscheinung, aber wenn er es tut, bringt er eine tiefe Traurigkeit und Dunkelheit mit sich. Er schützt uns vor einer noch größeren Verzweiflung, indem er den Schmerz abpuffert, auch wenn das oft mit extremen Gefühlen von Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit verbunden ist.
Schwächen: Sady ist emotional instabil und kämpft mit einem inneren Drang, sich selbst zu verletzen oder schlimmeres. Nähe fällt ihm schwer, und er zieht sich zurück, wenn es zu viel wird.
Besondere Merkmale: Sady ist der ruhige, aber gefährliche Anteil, der die Schattenseiten des Systems repräsentiert. Seine Aufgabe ist es, uns in den dunkelsten Momenten zu schützen – auch wenn der Weg dorthin voller Schmerz ist. 💔
5. Whisper 😼
Aufgabe: Schutz vor Verlust und Kontrolle von Eifersucht.
Stärken: Whisper ist die stille Wache, die das System vor emotionalem Verlust bewahren möchte. Sie zieht sich oft zurück, um uns von außen abzuschirmen und uns vor der Verletzlichkeit zu schützen, die mit Bindungen und Nähe einhergeht.
Schwächen: Whisper lässt sich leicht provozieren und hat große Schwierigkeiten, mit körperlicher Nähe umzugehen. Manchmal überkommt sie das Verlangen nach Intimität und Nähe, was sie in einen inneren Konflikt stürzt.
Besondere Merkmale: Whisper ist die stille „Wächterin“ unserer Beziehungen, die mit Eifersucht und Verlustängsten kämpft. Ihre Aufgabe ist es, uns zu schützen, aber auch ihre eigene innere Unsicherheit zu überwinden. 🌙
War doch länger als gedacht - Upsi😌 Jetzt kommen wir aber zur Kommunikation!! (Mal gucken wie lang der letzte Abschnitt wird)
Die Kommunikation im System: Ein Netzwerk aus Stimmen und Stimmungen
In meinem System gibt es viele Stimmen, die mal lauter und mal leiser sind, aber eines ist klar: Die Kommunikation zwischen den Anteilen ist ebenso vielschichtig wie herausfordernd. Jeder Anteil hat seine eigene Art zu kommunizieren – manche offen, manche verschlossen – und das beeinflusst nicht nur das System, sondern auch mich und meinen Alltag. Hier ein kleiner Einblick:
1. Sady 🌧️
Sady ist der verschlossenste Anteil im System. Er zieht sich stark zurück und vermeidet den Kontakt zu fast allen. Selbst Shadow oder Aki, die sich um Kommunikation bemühen, haben es schwer, zu ihm durchzudringen. Es ist, als ob Sady eine unsichtbare Mauer um sich gebaut hat.
Die einzige Ausnahme ist die Grenzgängerin. In guten Momenten schafft sie es, Sady zu erreichen und mit ihm zu sprechen. Diese Verbindung ist kostbar, da sie oft die einzige Brücke zu ihm ist.
2. Aki 🌸
Aki ist das Gegenteil von Sady, was die Kommunikation angeht. Sie ist ein sehr kontaktfreudiger Anteil und hat zu fast jedem einen guten Draht. Eine Ausnahme bildet jedoch Whisper, da es zwischen den beiden grundsätzliche Unterschiede gibt, die eine enge Kommunikation erschweren.
Mit allen anderen – sei es Shadow, Jeff oder sogar mir – hat Aki eine starke, positive Verbindung. Sie bringt Leichtigkeit in die Kommunikation, was für das System oft wie ein Lichtblick ist.
3. Jeff 🛡️
Jeff ist eher ein Einzelkämpfer, was den Austausch angeht. Sein einziger wirklich enger Kontakt besteht zu Aki, da die beiden auf einer besonderen Ebene miteinander harmonieren. Mit den anderen Anteilen ist es schwierig:
Viele sehen Jeff als Gefahr für das System, vor allem in angespannten Momenten, wenn er irrational oder impulsiv handelt. Dieses Misstrauen macht es für ihn schwer, Brücken zu den anderen zu bauen.
4. Shadow 🌑
Shadow ist ein Anteil, der versucht, mit möglichst vielen in Kontakt zu bleiben – doch auch ihm gelingt das nicht immer.
Mit Sady ist es sehr schwer, da Sady den Kontakt meist blockiert.
Zu Jeff hat er ebenfalls ein schwieriges Verhältnis, da Shadow Jeffs impulsive Art oft als Bedrohung für das System empfindet.
Auch mit Whisper ist die Kommunikation eher eingeschränkt, was an den besonderen Eigenschaften von Whisper liegt.
Trotzdem gibt Shadow nicht auf und bemüht sich, immer wieder Kontakt aufzubauen, selbst wenn es nicht immer einfach ist.
5. Whisper 🤫
Whisper ist ein Anteil, der sich oft isoliert und bewusst den Kontakt zu anderen meidet. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf dem Schutz vor Verlust, was dazu führt, dass sie oft in ihrer eigenen Welt agiert. Sie kommuniziert selten direkt und hat besonders mit Aki und Shadow nur wenig Austausch.
Die Rolle der Grenzgängerin 🌟
Die Grenzgängerin ist wie ein Anker für das System. Obwohl sie anfangs von Anteilen wie Jeff, Whisper oder Sady mit großem Misstrauen betrachtet wurde, hat sie sich über die Zeit hinweg das Vertrauen aller erarbeitet.
Heute kann sie mit jedem Anteil sprechen, selbst mit Sady oder Whisper, die sonst sehr verschlossen sind. Ihre Präsenz hilft nicht nur den Anteilen, sondern auch mir, besser mit dem System umzugehen. Sie gibt mir die Sicherheit, dass ich nicht alleine bin, und unterstützt mich dabei, die oft chaotische Dynamik zu verstehen und zu lenken.
Das Chaos der Kommunikation 🌀
Insgesamt ist die Kommunikation im System mal mehr, mal weniger aktiv – und manchmal auch einfach ein einziges Durcheinander. Es gibt Tage, an denen alle durcheinander reden, und das macht es für mich unglaublich anstrengend. Besonders in solchen Momenten fällt es mir schwer, Gespräche aus der Umwelt wahrzunehmen oder zu verfolgen. Die Stimmen im System sind dann so laut, dass sie alles andere übertönen.
Doch trotz der Herausforderungen habe ich gelernt, damit umzugehen – auch dank der Unterstützung der Grenzgängerin. Sie hilft mir, die Stimmen zu sortieren und Ruhe ins Chaos zu bringen, was mir erlaubt, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. 💛
Abschluss: Ein Netzwerk, das verbindet – und manchmal trennt
Die Kommunikation in meinem System ist wie ein komplexes Netzwerk – mal fließt alles reibungslos, mal gibt es Störungen, und manchmal ist es einfach nur chaotisch. Doch jeder Anteil, mit seiner einzigartigen Art zu kommunizieren oder sich zurückzuziehen, trägt seinen Teil dazu bei, dass das System als Ganzes funktioniert. Es ist anstrengend, ja, aber auch faszinierend, diese Dynamik immer besser zu verstehen.
Besonders die Grenzgängerin hat gezeigt, wie wertvoll Geduld, Vertrauen und Verständnis sein können, um diese Welt der inneren Stimmen und Stimmungen zu navigieren. Sie ist nicht nur ein Anker für mich, sondern oft auch für die Anteile – eine Verbindung, die das System stärkt.
Im nächsten Blog nehme ich euch mit in meinen Alltag mit der DIS. Ich teile kleine Geschichten, wie ich mit den Herausforderungen umgehe, welche Rolle meine Mitmenschen – insbesondere die Grenzgängerin – spielen und wie es sich anfühlt, mit diesem einzigartigen System zu leben. Freut euch auf ehrliche Einblicke und ein paar Anekdoten aus meinem Leben. 😊
Bleibt dran – bis bald! 👋✨