Blog 3. Posttraumatische Belastungsstörung
Liebe Leser, in dem Blog geht es um mein Selbstbild. Wie ich mich wahrnehme mit und durch die Traumata und was ich daraus mache. Mein Selbstbild ist nicht positiv, das kann ich schon sagen, aber es ist nicht so negativ wie andere denken, dass ich es nach den Traumata habe. Besser gesagt, doch es ist so negativ, aber ich bin auf dem Weg dagegen an zu gehen. Gegen die ständigen Flashbacks und gegen die ganze Selbstkritik. Es ist ein schwerer Weg, doch ich habe den Weltenwandler, der mir sagt, dass ich es wert bin. Für ihn bin ich wunderschön. Das sagt er mir immer wieder und es bedeutet mir so viel dass es eine Person gibt, die mich so liebt wie er. Er gibt mir die doppelte Liebe, er gleicht die Liebe, die ich mir selbst nicht geben kann, aus. Durch ihn lerne ich was es heißt überhaupt zu lieben. Nur so kann ich lernen mich selbst anzunehmen.
Eine kurze Trigger-Warnung:
In diesem Blog teilen wir persönliche Erfahrungen, Gedanken und Informationen zu PTBS. Dabei sprechen wir auch über schwierige Themen wie Trauma, Flashbacks und Ängste. Wenn du dich von diesen Inhalten getriggert fühlen könntest, nimm dir bitte die Zeit, auf dich zu achten
Selbstbild
(TW Körperwahrnehmung)
Durch die Traumata hat sich mein Selbstbild auf eine Weise verändert, die ich mir nie hätte vorstellen können. Früher, bevor die Erinnerungen so tief in mir verwurzelt waren, konnte ich mich im Spiegel noch halbwegs ohne Angst ansehen. Doch heute ist der Blick in den Spiegel oft wie eine Begegnung mit einer fremden Person. Der Körper, der mir einst vertraut war, fühlt sich jetzt fremd an, als ob er nicht mehr zu mir gehört. Ich empfinde eine tiefe Scham, wenn ich mich nackt sehe, als ob mein Körper nicht mehr „richtig“ wäre.
Es gibt Momente, in denen ich mich selbst ansehe und mich frage, wer diese Person vor mir ist. Wo bin ich geblieben? Der Körper, den ich sehe, fühlt sich wie eine Hülle an, die mich an das erinnert, was ich durchgemacht habe, aber nicht mehr die Person widerspiegelt, die ich einmal war.
Und es ist nicht nur der Körper, den ich ablehne – es sind auch die Gefühle, die er in mir weckt. Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich eine Person, die sich immer wieder versteckt, die sich von anderen abwendet. Ich fühle mich nicht mehr „ganz“.
(TW „körperliche Nähe“)
Diese Verbindung zu mir selbst fühlt sich an, als würde ich in einen endlosen Kampf verwickelt sein. Es ist nicht nur der Körper, den ich ablehne, sondern auch das, was er repräsentiert, all die Dinge, die ich durchgemacht habe und die mich immer noch verfolgen.
Die körperliche Nähe zu einem anderen Menschen, die einst eine Quelle der Zuneigung war, fühlt sich jetzt wie eine Gefahr an.
Ich versuche, mich selbst zu akzeptieren, aber der Weg ist lang und steinig. Ich kann mich nicht einfach von diesen Gefühlen des Ekels und der Scham befreien. Sie sind Teil von mir geworden, ein Schatten, der mich immer wieder begleitet. Doch ich weiß, dass sie nicht alles sind, was mich ausmacht.
Es ist ein täglicher Kampf, mit dieser verzerrten Wahrnehmung zu leben, und manchmal erscheint der Weg der Heilung weit und schwer zu erreichen
Die Grenzgängerin
Mein Selbstbild ist ein zerbrechliches Gebilde, zerrissen zwischen der Person, die ich sein möchte, und der Person, die meine Traumata aus mir gemacht haben. Ich sehe mich als Grenzgängerin, die zwischen diesen beiden Versionen ihrer selbst steht, immer auf der Grenze, ohne zu wissen, wohin ich wirklich gehöre.
Die Traumata, die ich erlebt habe, haben tiefe Spuren hinterlassen. Sie haben mein Bild von mir selbst gezeichnet, als wäre es mit scharfen Kanten und dunklen Farben überzogen, was eins so bunt war. Gefühle von Ekel, Scham und Wertlosigkeit drängen sich in den Vordergrund. Mein Körper, einst nur „mein Zuhause“, ist jetzt oft ein Schauplatz von Erinnerungen, die ich nicht haben will. Ich stehe auf der Grenze zwischen dem Versuch, mich anzunehmen, und der inneren Stimme, die flüstert, dass ich es nicht wert bin.
Meine Traumata haben mich verändert, das kann ich nicht leugnen. Aber sie haben mich auch zu jemandem gemacht, der an den Grenzen zwischen Schmerz und Hoffnung wandelt, der nicht aufgibt, auch wenn die Last schwer ist. Das Selbstbild der Grenzgängerin ist nicht perfekt, aber es ist ehrlich. Es zeigt, dass ich mich in einem ständigen Prozess befinde – zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Zerbrochenheit und Heilung, zwischen Ablehnung und Akzeptanz.
Die Grenzgängerin erinnert mich daran, dass ich mehr bin als nur meine Traumata. Ich bin nicht nur das, was mir widerfahren ist, sondern auch das, was ich daraus mache. Und auch wenn ich manchmal an dieser Grenze stehen bleibe, unsicher, wohin ich gehen soll, weiß ich, dass ich die Kraft habe, weiterzugehen – Schritt für Schritt, auf meinem Weg zu mir selbst.
Liebe Leser, das war ein Einblick wie ich mich sehe. Ein dunkler Einblick mit Lichtfunken. Lichtfunken, die mein Partner, der Weltenwandler zündet. Er ist mein Feuerwerk, ein Feuerwerk dem ich nicht nur zuschaue sondern in Zukunft immer mehr mitzünde. Er hat das Feuerzeug in seiner Hand und zündet das an, was ich in der Hand habe.. Ich bin der Ursprung dieser Lichtfunken. Er hilft mir diese Funken Leuchten zu lassen. Er hilft mir den Schritt zu wagen. Er hilft mir bei dem, wozu ich NOCH nicht in der Lage bin. Er zeigt mir den richtigen Weg in die richtige Richtung. Zusammen sind wir das Feuerwerk auf dem Weg meiner Heilung. Das Feuerwerk, dass mir immer wieder kleine Erfolge aufzeigt. Ein Feuerwerk, dass mich motiviert weiter zu kämpfen. Und nun stehe ich hier, 2024 und habe keine Angst vor Silvester und dem Jahr 2025.