Blog 9. Posttraumatische Belastungsstörung

Liebe Leser, 

Im folgenden Blog geht es um Panikattacken und ihren Umgang damit. Ich erzähle aus Erfahrungen heraus und hoffe es hilft dem ein oder anderen unter euch.

Eine kurze Trigger-Warnung:

In diesem Blog teilen wir persönliche Erfahrungen, Gedanken und Informationen zu PTBS. Dabei sprechen wir auch über schwierige Themen wie Trauma, Flashbacks und Ängste. Wenn du dich von diesen Inhalten getriggert fühlen könntest, nimm dir bitte die Zeit, auf dich zu achten

Panikattacke (TW)

Es kommt plötzlich. Ohne Vorwarnung. Ein schwerer, drückender Moment, der den Raum um mich herum verdunkelt, obwohl ich weiß, dass es draußen hell ist. 

Es beginnt mit einem Gefühl der Beklemmung, als würde sich eine unsichtbare Hand um meine Brust legen. Mein Herz schlägt schneller, und ich kann kaum atmen. Mein Kopf wird leer, und doch überfluten mich tausend Gedanken, die sich gegenseitig überbieten. Es ist, als ob ich ersticke – in Luft, die mir plötzlich nicht mehr gehört. Die Welt um mich herum verschwimmt, alles wird unwirklich, und ich frage mich, ob ich diesen Moment jemals wieder hinter mir lassen kann. Es breitet sich ein intensiver, lähmender Panikzustand in mir aus. Ich bekomme das Gefühl, die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren.

Und obwohl ich weiß, dass die Panikattacke irgendwann vorübergeht, bleibt die Unsicherheit, wann sie wiederkommen wird.

Die Grenzgängerin 

Während einer Panikattacke fühlt es sich an, als würde mein Körper gegen eine unsichtbare Macht kämpfen. Mein Herz rast, mein Atem wird flach, und mein Geist verfällt in einen Strudel aus Gedanken und Ängsten. Mein Herz schlägt, als wollte es aus meiner Brust springen, mein Kopf pulsiert, und meine Hände zittern, als ob sie den Halt an einer unsichtbaren Linie suchen. Es ist, als würde ich mich an den Rand eines Abgrunds stellen, unfähig zu sehen, ob ich fallen werde oder nicht. Die Panikattacke bringt Gefühle mit sich, die übermächtig erscheinen – Angst, Hilflosigkeit, Scham. Sie nimmt mir die Fähigkeit, rational zu reagieren, und ich fühle mich ausgeliefert. 

Als Grenzgängerin fühle ich mich oft an den Grenzen zwischen den Welten – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Sicherheit und Bedrohung. Eine Panikattacke verstärkt diese Erfahrung, sie drängt mich in eine Grenzsituation, in der ich mich verloren fühle. Als Grenzgängerin habe ich oft das Gefühl, die Kontrolle über mein Leben an den Grenzen meiner Welten zu verlieren. Panikattacken sind ein besonders starker Ausdruck dieses Gefühls, ein Moment, in dem ich nichts mehr kontrollieren kann, weder meinen Körper noch meinen Geist.

Umgang mit einer Panikattacke

Wenn die Panikattacke abklingt, bleibt oft ein Gefühl der Erschöpfung zurück. Ich fühle mich leer, ausgelaugt, und manchmal schäme ich mich für das, was passiert ist. Doch als Grenzgängerin weiß ich auch, dass jede Rückkehr aus der Panik ein Schritt ist, die Grenze besser zu verstehen und mit ihr umzugehen. Die Panikattacke zeigt mir, wie zerbrechlich die Grenzen zwischen den Welten sein können. Doch sie erinnert mich auch daran, dass ich diese Grenze jedes Mal überlebe, auch wenn es schwer ist. Nach einer Panikattacke versuche ich, mich an die Gegenwart zu binden – durch Atmen, durch das Fühlen von Gegenständen oder durch Gespräche mit Menschen, die mich verstehen. Diese kleinen Schritte helfen mir, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.

Panikattacken gehören zu den Herausforderungen, die ich als Grenzgängerin bewältigen muss. Sie sind ein Teil meiner Reise – ein Ausdruck der inneren Konflikte, die ich mit mir trage. Doch jede Panikattacke zeigt mir auch, dass ich diese Grenzen überleben kann, dass ich stärker bin, als ich in den Momenten des Kontrollverlusts glaube.

Die Panik und der Weltenwandler

In den Momenten der Panik ist der Weltenwandler eine unverzichtbare Stütze. Er erkennt, wenn ich an den Rand meiner Welt gedrängt werde, und bleibt ruhig, auch wenn ich es nicht kann.

Der Weltenwandler erkennt die feinen Zeichen meiner Panik, noch bevor sie mich überwältigt. Vielleicht ist es ein Zittern meiner Hände, ein unsteter Blick oder das unruhige Zittern meiner Stimme. Seine Fähigkeit, zwischen den Welten zu sehen, ermöglicht es ihm, meine Unsicherheiten zu bemerken, bevor sie außer Kontrolle geraten.

Umgang des Weltenwandlers mit Panikattacken 

Der Weltenwandler versteht, dass Panikattacken keine logische Reaktion sind, sondern dass sie aus einem tiefen Ort in meiner Seele kommen. 

Der Weltenwandler schafft einen Raum, in dem ich mich sicher fühlen kann, auch wenn meine Welt brennt. Er spricht leise, vermeidet schnelle Bewegungen und bleibt präsent. Seine Worte sind einfach, klar und präsent. Er sagt Dinge wie: „Ich bin hier. Es ist okay. Du bist nicht alleine.“ Diese Worte helfen mir, mich langsam wieder an die Realität zu binden, ohne dass ich mich unter Druck gesetzt fühle.

Er gibt mir nie das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht habe. Stattdessen erinnert er mich daran, dass diese Panik nicht meine Schuld ist, sondern eine Folge dessen, was ich erlebt habe. Der Weltenwandler lobt mich dafür, dass ich es durch die Panik geschafft habe. Er stärkt mein Selbstbild, indem er mir zeigt, dass ich stärker bin, als ich selbst glaube, und dass es ein Erfolg ist, wieder aufzustehen, auch wenn ich gefallen bin.

Der Weltenwandler begleitet mich an den Rand meiner Welt, ohne mich zu drängen, sie zu verlassen. Er hilft mir, die Grenze zu verstehen und sie zu akzeptieren, anstatt sie zu fürchten. Seine Anwesenheit erinnert mich daran, dass ich nicht allein bin. Er zeigt mir, dass es Menschen gibt, die die Unsichtbarkeit meiner Krankheit sehen und mich trotzdem – oder gerade deswegen – lieben.

Die Panikattacken sind ein Teil meines Lebens als Grenzgängerin, doch mit dem Weltenwandler an meiner Seite fühlt es sich weniger wie ein unüberwindbares Hindernis an und mehr wie eine Herausforderung, die ich nicht alleine bewältigen muss. Gemeinsam bewegen wir uns durch die Unsicherheit, und er erinnert mich daran, dass jede Panikattacke nicht das Ende, sondern ein weiterer Schritt auf meiner Reise ist – eine Reise, die wir zusammen gehen.

Liebe Leser,

Falls ihr Panikattacken kennt könnt ihr mich bestimmt fühlen. Fühlen was ich hier erzähle, was für nicht Betroffene wahrscheinlich schwer vorstellbar ist. Doch hoffe ich dass nachvollziehbar ist, zumindest ein bisschen, wie sie sich anfühlt. Ich hoffe ihr konntet zum Umgang was mitnehmen. Inspiration anderen in solchen Momenten beizustehen und zu helfen. Haltet durch!

Eure Grenzgängerin 

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