Blog 1. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) "PTBS – Post-Trauma, Besonders Stark."
Schön, dass du hier bist. Wir wissen, wie schwer es sein kann, sich mit Themen wie Traumata und PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) auseinanderzusetzen. Vielleicht bist du selbst betroffen, vielleicht möchtest du einfach mehr darüber erfahren – ganz egal, warum du hier bist: Du bist willkommen.
Eine kurze Trigger-Warnung:
In diesem Blog teilen wir persönliche Erfahrungen, Gedanken und Informationen zu PTBS. Dabei sprechen wir auch über schwierige Themen wie Trauma, Flashbacks und Ängste. Wenn du dich von diesen Inhalten getriggert fühlen könntest, nimm dir bitte die Zeit, auf dich zu achten.
Danke, dass du dir die Zeit nimmst, diesen Blog zu lesen. Wir hoffen, dass unsere Texte dich informieren, inspirieren oder dir einfach das Gefühl geben, verstanden zu werden.
Definition:
PTBS ist wie ein unsichtbarer Schatten, der sich über dein Leben legt. Du fühlst ihn nicht immer, aber er ist da. Er flüstert dir leise zu, wann immer du zu viel nachdenkst, wenn du dich in einer Menschenmenge verlierst oder ein Geräusch aus der Vergangenheit auf deinem Weg auftaucht. Es ist, als ob das Trauma aus der Vergangenheit plötzlich in der Gegenwart erwacht – und du kannst nicht immer sicher sein, wo die Vergangenheit endet und die Gegenwart beginnt.
Die Zeitreise, die du nie gebeten hast
„PTBS ist, als ob du in der Zeit stecken bleibst, immer wieder an den Punkt zurückkehrst, der dir am meisten schadet. Du versuchst voranzukommen, aber ein unauffälliger Auslöser, ein kleiner Moment, und plötzlich bist du wieder im Geschehen. Du bist der Reisende ohne Kontrolle über das Ziel, der immer wieder in die Vergangenheit katapultiert wird.“
Die Gefangenschaft(TW) der Gedanken“
PTBS ist wie eine Gefangenschaft, nur dass der Gefängniswärter in deinem Kopf lebt. Deine Gedanken und Erinnerungen sind deine Zelle, und sie halten dich in Schach, selbst wenn du körperlich frei bist. Du bist in deinem eigenen Kopf gefangen, mit der ständigen Furcht, dass der Wärter jederzeit auftauchen könnte.“
Mein Alltag mit PTBS:
(TW Flashback)
Es war ein gewöhnlicher Nachmittag, die Sonne schien durch das Fenster, und ich saß an meinem Schreibtisch, vertieft in die Aufgaben des Tages. Plötzlich zog ein Duft in die Luft – frisch und süß, der Duft von Mandarinen. Es war so alltäglich, so harmlos, dass ich nicht darüber nachdachte. Plötzlich war ich nicht mehr in meinem Büro, nicht mehr in diesem Raum. Ich war woanders – an einem Ort, den ich so tief in mir vergraben hatte. Die Mandarinen hatten diesen einen Moment aus meiner Vergangenheit wieder lebendig gemacht, einen Moment, den ich nie wieder erleben wollte. Ich sah mich selbst wieder dort, in einem kleinen, stickigen Raum. Die Wände waren mit vergilbtem Papier bedeckt, der Geruch von frischen Mandarinen hing in der Luft. Ich spürte die kalte Kälte des Raumes, die sich wie ein schwerer Mantel um meinen Körper legte. Der Duft wurde stärker, intensiver, und mit jedem Atemzug fühlte ich mich tiefer in diese Erinnerung gesogen. Die Umrisse der Menschen, die um mich standen, verschwammen, ihre Gesichter wurden unscharf. ich konnte nicht mehr zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit unterscheiden. In diesem Moment war ich wieder da – in diesem Raum, mit dieser Bedrohung. Doch dann, nach einer Ewigkeit, hörte ich wieder etwas anderes. Es war die Stimme meines Partners, die vorsichtig meinen Namen sagte, als wollte er mich zurückholen. „Bist du noch da?“, fragte er leise, aber bestimmt. Und langsam, schritt für schritt, begann der Raum um mich herum wieder klarer zu werden. Die Mandarinen, der Flashback – sie verblassten. Es blieb die Gewissheit, dass diese unscheinbaren, alltäglichen Dinge – wie der Duft einer Mandarine – mich immer wieder an Orte bringen könnten, an die ich nicht wollte.
Ursachen PTBS:
PTBS entsteht nicht immer auf dramatische Weise. Manchmal schleicht sich das Trauma ein, leise und unbemerkt.
Es sind nicht immer die großen Ereignisse, die einen Menschen zerstören, sondern oft auch die kleineren, die sich über Jahre hinweg ansammeln.
Und dann gibt es die größeren Wellen, die uns völlig aus der Bahn werfen.
Doch was die Symptome von PTBS so schwer fassbar macht, ist, dass die wahre Auswirkung oft nicht sofort spürbar ist. Manchmal verstecken sich die Erinnerungen in den Tiefen unseres Unterbewusstseins, bleiben dort und sammeln Staub, bis der Moment kommt, in dem sie plötzlich ans Licht kommen.
(TW negative se*uelle Erfahrungen)
Manchmal wissen wir nicht, welches Ereignis uns am meisten verletzt hat. War es der Moment der körperlichen Misshandlung oder die ständige emotionale Vernachlässigung über Jahre? Vielleicht war es der Verlust eines geliebten Menschen oder die schleichende Einsamkeit, die uns immer weiter von der Welt entfernt hat. Was wir wissen, ist, dass sich die Narben in unserem Inneren abzeichnen, und mit der Zeit wird es immer schwieriger, sie von den alltäglichen Erlebnissen zu trennen.
Die Grenzgängerin – für mich ist das nicht nur ein Symbol, sondern eine Metapher für mein Leben mit PTBS. Es beschreibt den ständigen Balanceakt, den ich führen muss, das Leben an der Schwelle zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Sicherheit und Bedrohung, zwischen dem Wunsch nach Heilung und der Last des Traumas.
Eine Grenzgängerin bewegt sich zwischen zwei Welten, ohne vollständig in einer von beiden anzukommen. Genau so fühlt sich PTBS für mich an. Es ist, als wäre ich gefangen in einem Niemandsland. Einerseits will ich die Vergangenheit hinter mir lassen, andererseits holt sie mich immer wieder ein. Ich bin hier, im Jetzt – und doch stecken Teile von mir immer noch dort, in den Momenten, die mich verletzt und geprägt haben.
Die Grenze ist dabei nicht nur ein Ort, sondern auch ein Zustand. Mit PTBS bedeutet es, ständig die Grenzen meiner emotionalen und körperlichen Belastbarkeit zu spüren. Es ist der Versuch, Nähe zuzulassen, obwohl sie oft eine Bedrohung darstellt. Es ist der Kampf, die Kontrolle über meinen Geist zu behalten, wenn Flashbacks oder Panikattacken mich zurück in die Vergangenheit ziehen. Und es ist das Gefühl, nie ganz in der Realität anzukommen, weil ich immer mit einem Fuß in der anderen Welt stehe.
Doch die Grenzgängerin ist nicht nur ein Symbol für Schmerz und Zerrissenheit. Sie ist auch ein Zeichen für Stärke. Denn sie gibt nicht auf. Sie bleibt in Bewegung, auch wenn der Weg unsicher ist. Sie balanciert, sie fällt, sie steht wieder auf. Genau das ist mein Leben mit PTBS: kein gerader Weg, sondern ein ständiges Suchen nach Gleichgewicht.
Die Grenzgängerin erinnert mich daran, dass ich mich nicht in einer der beiden Welten verlieren muss. Ich kann lernen, mit der Vergangenheit zu leben, ohne dass sie mich beherrscht. Ich kann im Jetzt sein, auch wenn die Schatten der Vergangenheit mich begleiten. Die Grenze ist kein Gefängnis – sie ist ein Ort, an dem ich lerne, mich selbst zu verstehen und meinen Weg zu finden.
PTBS hat mich gelehrt, wie fragil diese Balance sein kann. Aber es hat mir auch gezeigt, wie stark ich sein muss, um weiterzugehen. Die Grenzgängerin in mir ist eine Überlebende. Sie ist nicht perfekt, und sie schwankt oft. Aber sie geht ihren Weg, Schritt für Schritt, zwischen den Welten, auf der Suche nach Frieden und manchmal findet sie ihn, wenn auch nur für einen Moment.
Die Grenzgängerin ist ein Teil von mir. Sie ist mein Symbol für das Leben mit PTBS, für den Kampf, für die Hoffnung, für die Stärke, die ich brauche, um weiterzugehen. Und sie erinnert mich daran, dass das Leben auf der Grenze nicht das Ende bedeutet, sondern vielleicht einen neuen Anfang.
Das war die Einführung von PTBS.
Mit Hilfe von Beispielen habe ich es versucht, euch besser zu erklären.
Wenn du PTBS hast und das gelesen hast:
Ich bin stolz auf dich dass du an dir und deinen Problemen arbeitest und hoffe sehr du hast auf deine Trigger geachtet.